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[Kurzrezensionen] Februar 2017.1

Bloodbound 1. Die Garde des Königs | Erin Lindsey

Dieses Buch war dafür verantwortlich, dass ich wieder aktiver bei der Lesejury von Bastei Lübbe wurde, kurz bevor die Community ihre Generalüberholung erhielt. Die Leseprobe stand zur Bewertung zur Verfügung und ich habe mich so festgelesen, dass ich vollkommen vergessen hatte, dass es sich nicht um das ganze Buch handelt – und war total überrascht, als die Leseprobe zu Ende war. Da musste ich das Buch dringend kaufen, als es bei Arvelle im Angebot erschien, war ja klar.

Dass ich die Leseprobe gelesen hatte, war aber schon einige Monate her, sodass ich etwas brauchte, um in die Geschichte zu finden. Und dann gab es mehr High Fantasy-Elemente, als ich erwartet hatte. Dennoch gefiel mir die Geschichte sehr gut und in die Hauptfiguren habe ich mich ziemlich schnell verguckt. Das Ende dieses Bandes ist nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hatte, und es gibt eine Fortsetzung, die wohl auch schon erschienen ist. Die werde ich vermutlich (erst mal) nicht lesen, denn so richtig vom Hocker gehauen wurde ich hiervon nicht. Ich hatte wohl einfach zu hohe Erwartungen.


True 2. Weil dir mein Herz gehört | Erin McCarthy

Den ersten Band habe ich nicht gelesen, denn mir war nicht bewusst, dass es sich um eine Reihe handelt, als ich True bei Arvelle gefunden habe. Aber das war nicht schlimm, da die Bände in sich abgeschlossen sind und nur durch die Figurenkonstellation miteinander verbunden.

Erstaunlicherweise war ich richtig begeistert von diesem Buch. Mit der Autorin habe ich noch keine Erfahrungen und ich gehe an New Adult-Romane inzwischen mit der Einstellung, dass ja doch alle irgendwie gleich oder zumindest sehr, sehr ähnlich sind. Zumindest werden die Protagonisten von ihrer Vergangenheit verfolgt, die ihr gegenwärtiges Glück in Gefahr bringt. Das ist hier aber nicht der Fall, und das reicht schon, um dieses Buch zu mögen. Der tolle Schreibstil und der großartige Humor der Hauptfiguren setzen meiner Begeisterung, dass jemand sich die Mühe macht, sich etwas neues auszudenken, nur das i-Tüpfelchen auf.


Losing it 1. Alles nicht so einfach | Cora Carmack

Auch Losing it stammt aus meiner Arvelle-Bestellung. Und von meinem SuB, wie übrigens auch True und Bloodbound. Alle drei hatten es sich schon eine Weile dort gemütlich gemacht. (Die beiden folgenden Bücher machen die Fünfer-Clique komplett.)

Okay, eines vorweg: Ich stelle vermehrt fest, dass ich mit Büchern, deren Protagonistin noch zur Schule geht, zwar durchaus noch etwas anfangen kann, aber ich finde mehr Gefallen an denen, die bereits studieren. Ich passe wohl in das Klischee der Leserin, die mit ihren Protagonisten aufwächst. Oder so. Ihr versteht sicher, was ich meine.

Allerdings habe ich keine Ahnung von Theater, halte nicht viel von One Night-Stands und kann mich generell nicht wirklich mit Bliss identifizieren. Und doch hat mich das Buch schnell in seinen Bann gezogen. Ich mag den Schreibstil, die vielen Details, die in die Geschichte eingewoben sind und natürlich kann ich gut verstehen, dass Bliss ihrem großen dunklen Fremden mit ausländischem Akzent verfallen ist… Es gibt ein paar kleine Durchhänger, aber im Großen und Ganzen gefällt mir das Buch sehr. Tatsächlich habe ich es in einer Nacht verschlungen und denke über die Folgebände nach…


Das Nibelungenlied | Verfasser:in unbekannt

Für mein Gemanistikseminar haben wir Das Nibelungenlied auf Mittelhochdeutsch lesen müssen dürfen. Das ist übrigens in Versform verfasst, sich reimend und in Strophen also. Es sind über 2000 Strophen. Auf Mittelhochdeutsch, hatte ich das schon erwähnt?

Erstaunlicherweise konnte ich den Text trotzdem fast flüssig herunterlesen. Die Worte sind zwar teilweise verändert und auch manchmal vollkommen anders, aber viele lassen sich herleiten. Man kann es mit dem Plattdeutschen vergleichen, oder auch mit dem Bayerischen: Geschrieben ist es schwer, die Worte und ihre Bedeutung auf den ersten ungeübten Blick zu erkennen, aber laut ausgesprochen wird schnell klar, was gemeint ist. Die Hürde der Fremdsprache war also geringer, als erwartet. Inhaltlich war ich sehr gespannt, denn ich wollte die Geschichte von Siegfried und Kriemhild schon länger lesen. Die Sage vom in Drachenblut badenden Siegfried und seiner fast vollständigen Unverwundbarkeit, die ihm zum Verhängnis wird, kennt wohl jeder. Aber dies ist die Geschichte von Kriemhild. (Achtung, Spoiler: Siegfried stirbt nach nicht einmal dem ersten viertel des Nibelungenlieds.) Und sie ist gut. Da hat sich jemand große Mühe gegeben, eine Legende zu erfinden (oder ist das vielleicht alles gar nicht erfunden..?) und ich verstehe auch endlich, warum Professor Boerne seine kleinwüchsige Kollegin im Münsteraner Tatort „Alberich“ nennt.

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  1. karin

    Huhu Henrike,

    O.K. Kriemhild…ist gut…. soweit ich mich erinnern…gut, aber auch naive und zu gutgläubig was letztendlich zum Tode ihrer Siegfrieds geführt hat.

    LG…Karin..

    • Ja, das kommt der Geschichte schon nahe. 🙂

  2. Ah, cool, „True“ packe ich mal direkt auf meine Wunschliste, mich nervt nämlich auch, dass New Adult Bücher fast immer praktisch die gleiche Handlung haben, darum suche ich auch gezielt nach welchen, die mal etwas anders ablaufen.

    • Dann bist du mit True erst mal gut bedient. 😉 Schön, dass ich dir weiterhelfen konnte… LG!

  3. Das Nibelungenlied liegt schon ewig auf meinem Sub! Ich hatte mir fest vorgenommen, es zu lesen, aber dann die Motivation verloren. Bin mir nicht sicher, ob ich das einfach so in einem Fluss lesen kann.

    LG Katharina
    #KBiS17

    • Ich glaube nicht, dass man das in einem Schwung durchlesen kann – jedenfalls nicht auf Mittelhochdeutsch, soviel kann ich dir sagen. 😉

      LG und Danke für deinen Besuch!

    • Ich glaube, ich habe eine übersetzte Version, aber trotzdem werde ich es mir wohl in Häppchen aufteilen müssen 😀

      Liebe Grüße!

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