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Rezension: Der Spiegel des Drachen. Weltenwandel | April Wynter

5 Minuten Lesezeit

Worum geht es in Der Spiegel des Drachen. Weltenwandel?

Der ewige Winter hält das Land Aldaketa gefangen. Erdbeben, Lawinen und Sturmfluten drohen die Bevölkerung auszulöschen. Königin Estrella geht der Legende des Spiegeldrachen nach und entsendet vier Außenseiter, um ein Portal in eine andere Welt zu finden. Auf ihrer Reise ins Gebirge decken die Gefährten lang gehütete Geheimnisse auf, die die Gruppe zu entzweien drohen. Zweifel an ihrer Mission setzen sich fest. Ist ihre Welt vielleicht doch noch zu retten?

Es fiel mir anfangs etwas schwer, mich in Der Spiegel des Drachen – Weltenwandel hineinzufinden, aber nachdem ich ein Gefühl dafür bekommen hatte, aus wessen Perspektive ein Kapitel erzählt wird und was diese Personen ausmacht, war ich ziemlich schnell gefesselt. Ich mag die Idee der Weltenfresser und sehe viel Potenzial, noch mehr aus diesem Universum herauszuholen – auch, weil die Schreibweise so gut zur Geschichte passt. Es ist fast ein bisschen schade, dass die Geschichte nach diesem einen Band fertig erzählt ist.

Aber so gut es mir auch gefällt, dass aktuelle Diskurse und reale gesellschaftliche Probleme (Feminismus, Macht-Ungleichheiten, Tierschutz und allem voran die Klimakrise) ihren Weg in diese Geschichte finden, hat es mich doch stellenweise etwas aus der Story gerissen. Denn während sich der Großteil der Welt eher mittelalterlich anfühlte, wirkte die Art, wie diese Elemente erzählt wurden, zwar nicht total fehl am Platz, aber doch etwas zu modern.

Andererseits: Wer sagt, dass mittelalterliche Fantasy, in der ein Königshaus regiert, Assassinen ihre eigenen Ideen auch gern gewaltvoll durchsetzen und man sich auf die Suche nach einem Drachen macht, nicht auch Frauenrechte oder Klimathemen behandeln darf? Ich glaube, dass diese Autorin mit noch etwas mehr Übung richtig gute Ideen mit fast unmerklich eingeflochtenen Lehren umsetzen wird, ohne die jetzt noch etwas holprig wirkenden Bildungsmomente zwischendurch.

Kommen wir zu unseren Helden. Die vier ungleichen Gefährten brechen in Der Spiegel des Drachen wie auch Tolkiens Abenteurer auf zu einer gefährlichen Reise, wobei sie nicht nur das große Ganze im Blick behalten, sondern auch erst einmal als Gruppe zueinander finden müssen. Dabei kommen ihre sehr unterschiedlichen Charaktere schön zur Geltung.

Bis zum Ende war mir nicht ganz klar wie alt die Figuren eigentlich sind. Dadurch öffnet sich diesem Buch ein großes Zielpublikum. Auch, weil auf übermäßige Erotik oder, das andere Extrem, übermäßig „gewollt jugendliche“ (unreife) innere Monologe verzichtet wurde. Meiner Meinung nach können hieran fünfzehnjährige Leser*innen genauso Freude finden wie fünfunddreißigjährige.

Obwohl in Der Spiegel des Drachen die Handlung immer wieder neue Bogen schlug, sich immer wieder steigerte und immer neue Handlungsstränge dazu kamen (ich schließe mich der Rezension von Thomas S. auf NetGalley an, dass ein zweiter Band absolut möglich wäre), bleibt die Erzählweise doch überwiegend unaufgeregt. Ich war neugierig, was als nächstes passiert, und wurde das eine oder andere Mal von einer Wendung überrascht, und doch war es für mich eher ein gemütliches Lesen als ein hektisches Inhalieren.

Mir hat Der Spiegel des Drachen. Weltenwandel richtig gut gefallen und ich werde definitiv die Augen offen halten nach neuen Büchern von April Wynter.

Ich danke der Autorin und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

Titel: Der Spiegel des Drachen. Weltenwandel
Autor*in: April Wynter
Übersetzung:
Reihe:
Verlag: Selfpublishing, Nova MD
Gerne/Themen/Tropes/Altersempfehlung: High Fantasy, Drachen, Magie, Found Family, ab 15

Preis: 16,90 € (In deiner Lieblingsbuchhandlung kaufen.)
ISBN: 978-3-9894256-0-6
Erschienen: 10.09.2024
gelesenes Format: digitales Rezensionsexemplar, Taschenbuch
Umfang: 380 Seiten
Besonderheit: Farbschnitt

Das Buch hat mich richtig begeistert. Es war nie langweilig und zeigt auf, was der Klimawandel eigentlich anrichten kann, jedoch so verpackt, dass daraus eine spannende Fantasy-Geschichte wird. […] Das Ende war actionreich und anders als gedacht, aber ich kann das Buch nur empfehlen.

Das war doch mal eine sehr interessante und abwechslungsreiche Geschichte, die so gar so verlaufen ist, wie gedacht. Es gab hier so einige Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.

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Dieses Bild zeigt das Cover des Buches Der Spiegel des Drachen von April Wynter vor einem Hintergrund. Dieser besteht aus einem zugefrorenen See, was an tiefen Kratzern und Rissen in der Eisfläche zu erkennen ist, umgeben von schneebedeckten Bergen direkt am Ufer des Sees. Der Himmel ist hellblau und es ist an seitlich leicht beschienenen Hängen zu erahnen, dass das Foto bei Sonnenuntergang aufgenommen wurde. Das Cover selbst zeigt einen blau-grauen Drachen mit aufgerissenem Maul, in dessen Rachen es hellblau leuchtet, als ob er gleich Eis speien würde. Die ledrigen Flügel sind nach rechts und links ausgebreitet und er scheint sich aus einem kreisrunden Loch in einer Steinwand oder einem Steinboden herauszuziehen. Der Titel des Buches steht im unteren Viertel des Covers.

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