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Nachdem ich zuletzt etwas mit langen High-Fantasy-Romanen oder gar Sammelbänden kämpfen musste, las sich Ein Cookie für den Dämon unfassbar schnell und entspannt. So war es mir schon mit dem ersten Band der Reihe Guild Codex: Spellbound gegangen, und auch dieser Reihenauftakt, der in derselben Welt spielt und in dem einige Charaktere aus der anderen Reihe hier am Rande ebenfalls auftauchen, trifft einfach genau meinen Geschmack.
Ein Cookie für den Dämon ist lockere Urban Fantasy: Eine uns Lesenden bekannte, moderne Welt mit einer großzügigen Prise Übernatürlichkeit wie beispielsweise Supernatural, aber keine komplett eigene Welt wie zum Beispiel Mittelerde aus Der Herr der Ringe. In diesem Fall liegt der Fokus auf Dämonenbeschwörung mitsamt all ihren Tücken und Details. Robin ist eine Hauptfigur, die wie für mich geschrieben ist: eher still und introvertiert, an Büchern interessiert, wissbegierig, und wenn man ihr und ihren Liebsten krumm kommt, dann nimmt sie das – nachdem sie sich selbst gut zugeredet hat – nicht einfach so hin.
Weil es schon etwas her ist, dass ich Drei Magier und eine Margarita gelesen habe, konnte ich mich nicht mehr an alle Details der Welt erinnern; an die politischen Strukturen und die Agentur, die alles Übernatürliche organisiert, die Gilden und so weiter. Hier hätte ich mir tatsächlich einmal gewünscht, dass es in den ersten paar Kapiteln ein bisschen mehr Erklärungen gäbe.
Es hat mir gut gefallen, dass Robin und ihr Dämon Zylas über Umwege mit denselben Leuten zu tun bekommen die ich aus der anderen Reihe schon kenne. Diese Cameos, und das finde ich sehr gut gelungen, schreibt die Autorin nicht „Robin begegnet Person sowieso“, die man dann namentlich erkennen müsste. Stattdessen es ist eher so: „Robin sieht ein paar komische Leute, die sich sonderbar verhalten, und läuft ihnen immer öfter über den Weg – vielleicht sind die wichtig?“
Bis kurz vor dem Ende von Ein Cookie für den Dämon werden ihre Namen nicht genannt, sodass man die Charaktere zusammen mit der Hauptperson in diesem und den folgenden Bänden kennenlernen kann, ohne Vorwissen über die anderen Guild Codex-Bücher zu brauchen. Wenn ich das andere Buch nicht gelesen hätte, wären es einfach irgendwelche Nebenfiguren gewesen, und so sollte diese Art von Cameos meiner Meinung nach immer funktionieren.
Der Schreibstil ist für mich wieder ein absolutes Highlight! Ungelogen, ich habe diese etwa 300 Seiten innerhalb von 4 Stunden inhaliert. Wie eingangs schon beschrieben ist das nach vielen sehr langen, sehr zähen Büchern wie Jay Kristoffs Das Reich der Verdammten und V. E. Schwabs Shades of Magic geradezu eine Wohltat gewesen. Der Humor und der Tonfall, mit dem alles beschrieben wird, war sehr unterhaltsam und erinnerte mich wieder einmal an Patricia Briggs‘ Stil, den ich in ihrer Reihe um Mercy Thompson so lieben gelernt habe.
Ich hatte zum ersten Mal seit Längerem wieder so richtig Spaß am Lesen und weniger das Gefühl, eine Aufgabe zu erfüllen.
Jetzt habe ich große Lust, direkt weiterzulesen! Und da Robins Geschichte in Ein Cookie für den Dämon gerade erst beginnt, weshalb die Fortsetzung dieser Guild Codex: Demonized-Reihe noch nicht erschienen ist, werde ich mich nun wohl endlich in die Fortsetzung der Guild Codex: Spellbound-Reihe stürzen, dessen fünfter Band im Oktober 2025 erscheint und damit zum Greifen nah ist.
Vielen Dank an NetGalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Titel: Ein Cookie für den Dämon
Autor*in: Annette Marie
Übersetzung: Jeannette Bauroth
Reihe/Band: Guild Codex: Demonized 1
Verlag: Second Chances Verlag
Gerne/Themen/Tropes/Altersempfehlung: Urban Fantasy, Dämonen, Magie, slow burn, enemies to lovers
Preis: 7,99 €
ISBN: 978-3-98906-067-8
Erschienen: 10.07.2025
gelesenes Format: eBook, auch als Hörbuch und Taschenbuch erhältlich
Umfang: 284 Seiten






