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Rezension: Ein Cookie für den Dämon. Guild Codex: Demonized 1 | Annette Marie

etwa 7 Minuten Lesezeit

Nachdem ich zuletzt etwas mit langen High-Fantasy-Romanen oder gar Sammelbänden kämpfen musste, las sich Ein Cookie für den Dämon unfassbar schnell und entspannt. So war es mir schon mit dem ersten Band der Reihe Guild Codex: Spellbound gegangen, und auch dieser Reihenauftakt, der in derselben Welt spielt und in dem einige Charaktere aus der anderen Reihe hier am Rande ebenfalls auftauchen, trifft einfach genau meinen Geschmack.

Nach dem Tod ihrer Eltern zieht Robin Page zu ihrem Onkel Jack – und entdeckt schockiert, dass er ein Dämonenbeschwörer ist. Als sie im verbotenen Keller einen gefangenen Dämon findet, lässt ihre Neugier sie eine folgenschwere Entscheidung treffen: Sie wirft ihm einen Cookie in den Beschwörungskreis.

Doch was als unschuldige Geste beginnt, zieht Robin tief in eine gefährliche Welt voller Magie, verborgener Familiengeheimnisse und moralischer Abgründe. Der Dämon Zylas ist alles andere als kooperativ – und doch könnten ausgerechnet seine spitzen Bemerkungen und widerwillige Hilfe Robins einzige Chance sein, die Wahrheit über ihr Erbe zu entdecken. In einem Spiel aus Vertrauen und Verrat muss Robin herausfinden, wem sie ihre Loyalität schenken kann. Denn in der Welt der Beschwörer hat jede Entscheidung ihren Preis.

Quelle: Verlag

Ein Cookie für den Dämon ist lockere Urban Fantasy: Eine uns Lesenden bekannte, moderne Welt mit einer großzügigen Prise Übernatürlichkeit wie beispielsweise Supernatural, aber keine komplett eigene Welt wie zum Beispiel Mittelerde aus Der Herr der Ringe. In diesem Fall liegt der Fokus auf Dämonenbeschwörung mitsamt all ihren Tücken und Details. Robin ist eine Hauptfigur, die wie für mich geschrieben ist: eher still und introvertiert, an Büchern interessiert, wissbegierig, und wenn man ihr und ihren Liebsten krumm kommt, dann nimmt sie das – nachdem sie sich selbst gut zugeredet hat – nicht einfach so hin.

Weil es schon etwas her ist, dass ich Drei Magier und eine Margarita gelesen habe, konnte ich mich nicht mehr an alle Details der Welt erinnern; an die politischen Strukturen und die Agentur, die alles Übernatürliche organisiert, die Gilden und so weiter. Hier hätte ich mir tatsächlich einmal gewünscht, dass es in den ersten paar Kapiteln ein bisschen mehr Erklärungen gäbe.

Es hat mir gut gefallen, dass Robin und ihr Dämon Zylas über Umwege mit denselben Leuten zu tun bekommen die ich aus der anderen Reihe schon kenne. Diese Cameos, und das finde ich sehr gut gelungen, schreibt die Autorin nicht „Robin begegnet Person sowieso“, die man dann namentlich erkennen müsste. Stattdessen es ist eher so: „Robin sieht ein paar komische Leute, die sich sonderbar verhalten, und läuft ihnen immer öfter über den Weg – vielleicht sind die wichtig?“

Bis kurz vor dem Ende von Ein Cookie für den Dämon werden ihre Namen nicht genannt, sodass man die Charaktere zusammen mit der Hauptperson in diesem und den folgenden Bänden kennenlernen kann, ohne Vorwissen über die anderen Guild Codex-Bücher zu brauchen. Wenn ich das andere Buch nicht gelesen hätte, wären es einfach irgendwelche Nebenfiguren gewesen, und so sollte diese Art von Cameos meiner Meinung nach immer funktionieren.

Der Schreibstil ist für mich wieder ein absolutes Highlight! Ungelogen, ich habe diese etwa 300 Seiten innerhalb von 4 Stunden inhaliert. Wie eingangs schon beschrieben ist das nach vielen sehr langen, sehr zähen Büchern wie Jay Kristoffs Das Reich der Verdammten und V. E. Schwabs Shades of Magic geradezu eine Wohltat gewesen. Der Humor und der Tonfall, mit dem alles beschrieben wird, war sehr unterhaltsam und erinnerte mich wieder einmal an Patricia Briggs‘ Stil, den ich in ihrer Reihe um Mercy Thompson so lieben gelernt habe.

Ich hatte zum ersten Mal seit Längerem wieder so richtig Spaß am Lesen und weniger das Gefühl, eine Aufgabe zu erfüllen.

Jetzt habe ich große Lust, direkt weiterzulesen! Und da Robins Geschichte in Ein Cookie für den Dämon gerade erst beginnt, weshalb die Fortsetzung dieser Guild Codex: Demonized-Reihe noch nicht erschienen ist, werde ich mich nun wohl endlich in die Fortsetzung der Guild Codex: Spellbound-Reihe stürzen, dessen fünfter Band im Oktober 2025 erscheint und damit zum Greifen nah ist.

Vielen Dank an NetGalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Titel: Ein Cookie für den Dämon
Autor*in: Annette Marie
Übersetzung: Jeannette Bauroth
Reihe/Band: Guild Codex: Demonized 1
Verlag: Second Chances Verlag
Gerne/Themen/Tropes/Altersempfehlung: Urban Fantasy, Dämonen, Magie, slow burn, enemies to lovers

Preis: 7,99 €
ISBN: 978-3-98906-067-8
Erschienen: 10.07.2025
gelesenes Format: eBook, auch als Hörbuch und Taschenbuch erhältlich
Umfang: 284 Seiten

Den Schreibstil der Autorin kenne ich bereits von den anderen Büchern, sie macht es ungemein spannend, es geht allerdings nicht immer harmlos zu. Ich fühlte mich an das Buch gefesselt und war wirklich auf das Ende gespannt. […] [W]enn mich ein Buch so richtig gefesselt hat, könnte ich immer weiterlesen. Was natürlich viel über das Buch und meine Begeisterung aussagt.

Ute Spangenmacher auf BookOla

Mir hat natürlich vor allem die Verbindung zwischen Robin und Zylas gefallen. Es ist eine merkwürdige, aber die beiden kommen damit ganz klar zurecht. Tolle Charaktere und eine wahnsinnig schnelle Story mit tollem Höhepunkt. Vielleicht sogar noch steigerungsfähig.

Die Geschichte ist gut, wenn auch nicht ganz so catchy wie die andere Reihe, aber auf der anderen Seite auch nicht wirklich vergleichbar. Die Welt in der die beiden Reihen spielen, gefällt mir sehr, da auch unterschiedliche Welten aufeinander treffen und es genug Charaktere gibt, die einem interessante Lesemomente bescheren können. Das Ende hat mich neugierig zurückgelassen und ich habe die ein oder andere Frage, auf deren Antwort ich im nächsten Band hoffe.

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Diese Abbildung zeigt das Cover des Buches Ein Cookie für den Dämon von Annette Marie aus der Reihe Guild Codex: Demonized. Das Cover auf der rechten Bildseite. Den Hintergrund bildet ein Foto von Cookies, die auf einer rosafarbenen Fläche liegend von oben aufgenommen wurden. Es sind Cookies mit Schokoladenstücken in zwei Sorten, eine hell, eine dunkel durch Kakaopulver. Dazwischen liegen einzelne Krümel, Schokostücke und Kokosraspeln. Das Motiv des Cookies wird auch vom Buchcover selbst aufgegriffen, das komplett in Rottönen gehalten ist und neben einem angebissenen Schokokeks auch Zauberbücher, Brillen und andere Elemente zeigt, die mit dem Inhalt zusammenhängen.

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