Rezension: Our Hearts on Ice. Carolina Comets Band 2 | Teagan Hunter

Our Hearts on Ice hält, was das Cover verspricht – minus Eishockey, aber dazu später mehr.

Allerdings ist der Klappentext etwas irreführend, denn …

… unbekannt ist Ryan, Adrians neue Ehefrau, nicht. Im Gegenteil, sie ist die beste Freundin der neuen Partnerin seines besten Freundes. Und sie hatten beide vor der spontanen Hochzeit ein Auge aufeinander geworfen. Trotzdem müssen sie sich erst einmal aneinander herantasten und herausfinden, wer der neue Mensch im Leben eigentlich ist.

Our Hearts on Ice ist mein zweites Buch von Teagan Hunter. Die Autorin schreibt auch hier wieder locker-flockig und gut lesbar. Die 370 Seiten kamen mir eher vor wie 250, so schnell hatte ich das Buch gelesen. Das hängt leider auch damit zusammen, dass sehr wenig passiert. Es gibt erste heimliche Blicke, es gibt irgendwann Sex, es gibt Freund*innen und Familie, die das neue Paar mit ihrem Las Vegas-Erlebnis aufziehen, ein klitzekleines bisschen Arbeit und Alltag kommt auch vor. Aber dann wars das auch schon.

Nebenbei bemerkt: die Autorin spielt mit der Oberflächlichkeit von Gesellschaft und auch einzelnen Figuren.
Ryan Bell wird immer wieder als Schönheit bezeichnet, sie verdient Geld mit Beauty-Videos und muss sich dafür auch Kritik anhören, während ihre Liebe zu Fotografie und ihre Fähigkeiten darin zwar Erwähnung finden (sie hat mehrere Ausstellungen), aber trotzdem wird sie im Allgemeinen auf Make-Up und ihr Aussehen reduziert .

Und Adrian (dessen Nachnamen ich 4 Tage nach der Lektüre schon wieder vergessen habe, obwohl er ständig damit angesprochen wurde – er fängt mit R an) hat seit seiner Jugend eine riesige Schlittschuhkufen-Narbe im Gesicht, die ihm den Spitznamen „das Biest“ eingebracht und sein Selbstbild absolut erschüttert hat. Aus dem Grund kann er kaum glauben, dass Ryan ihn ernsthaft mögen könnte. Also reduziert er seine Freundin/Ehefrau auf eine Oberflächlichkeit, die ihr nicht einmal in den Sinn kommt …

Man könnte viel hier hineininterpretieren, aber ich lese es eher als den einfachen Versuch, „Die Schöne und das Biest“ in die Handlung einzubauen, da dieses Märchen in Our Hearts on Ice immer wieder erwähnt wird, als der Autorin wirkliche Gesellschafts- oder Medienkritik zu unterstellen..

Erstaunlich selten spielt Eishockey eine Rolle

Mehr in Nebensätzen wird ab und zu ein Eishockeyspiel erwähnt, die (natürlich!) sexy Körper der Teammitglieder beschrieben oder tatsächlich eine Szene auf dem Eis erklärt. Da der Fokus aber auf Ryans Erlebnissen in der neuen Beziehung liegt, obwohl die Perspektiven sich abwechseln, ist Eishockey eigentlich gar nicht so relevant. Ich schätze, da dies der zweite Band einer Reihe ist, ist die Sportart nur deshalb wichtig, weil in den anderen Bänden andere Teammitglieder die Liebe finden und damit den Rahmen für diese Reihe bilden.

Übrigens habe ich den ersten Band dieser Reihe nicht gelesen und hatte keinerlei Probleme, in die Handlung zu finden. Band 1 dreht sich um besagte beste Freundin von Ryan und den besten Freund (und Team-Captain?) von Adrian, vermute ich.

Fazit

Ich finde Our Hearts on Ice unterhaltsam, seicht und kurzweilig. Wer tiefgründige Unterhaltungen und ernsthafte Themen sucht, wird allerdings vergeblich darauf warten.

_{Ein Dank geht an NetGally und den Verlag für das Rezensionsexemplar!}