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Schlagwort: Gewalt gegen Frauen

Rezension: Junge sein … | Karim Ouaffi

etwa 6 Minuten Lesezeit

Es gibt so viele Bücher, die jungen Frauen und Mädchen erklären, wie sie sich an das Patriarchat anpassen können, und gleichzeitig verdeutlichen, dass sie das eigentlich nicht müssten – aber Bücher, die jungen Männern und Jungs erklären, wie sie verhindern können, selbst zur Gefahr für Mädchen und Frauen zu werden, sehe ich viel zu selten. Besonders solche, die die Welt nicht einfach schwarz-weiß malen. Deshalb war es gar keine Frage, OB ich Junge sein … lesen würde, sondern WANN. Ich habe einen zwölfjährigen Neffen, dem ich gern dabei helfen möchte, ein respektvoller und toleranter junger Mann zu werden, und hatte vor dem Lesen die Hoffnung, mit diesem Buch einen neuen Anknüpfungspunkt für Gespräche zu schaffen.

Worum geht es in Junge sein …?

Muss ich ein harter Kerl sein? Darf ich Gefühle zeigen? Wen darf ich lieben? Wie gehen wir miteinander um?
Mit solchen Fragen beschäftigt sich dieser Sachcomic und liefert Denkanstöße, stellt Normen auf den Kopf, zeigt neue Wege auf, sich zu entfalten und von Druck und Erwar­tungen zu befreien – ein wichtiger Schritt hin zu einer gleichberechtigteren Gesellschaft. […]

Masato, Juri, Feti, Anton und Rosa gehen in dieselbe Klasse. In fünf Geschichten gehen sie drängenden Fragen auf den Grund: u.a. über Beziehungen untereinander, über männliche Privilegien, über Sexismus im Alltag, über klassische Rollenbilder. Das Buch liefert Denkanstöße für eine gleichberechtigtere Gesellschaft, in der alle ihre Gefühle frei ausleben können, in der die Beziehungen zwischen Männern und Frauen friedlicher sind und in der Geschlechterstereotype keinen Platz mehr haben. Jeder Geschichte folgt ein Sachteil, in dem die angesprochenen Themen erläutert und vertieft werden: Comic und Ratgeber zugleich. […]

Quelle: Verlag

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Rezension: The Wilderness of Girls | Madeline Claire Franklin

etwa 7 Minuten Lesezeit

Bitte lest dieses Buch!

Ich habe gerade erst The Wilderness of Girls beendet und möchte schon ganz dringend mit viel zu großen Worten um mich werfen, um es zu beschreiben. Seit Monaten habe ich kein Buch so schnell gelesen wie dieses: Die 430 Seiten des eBooks waren trotz Unterbrechung innerhalb eines Nachmittags verschlungen. Franklin schafft es unfassbar gut, mit einfachen Worten eine beeindruckende Welt zu malen.
Wenn Verlage in Klappentext und Werbung Begriffe wie „atemberaubend“ nutzen, lese ich das immer als erstes nur als Werbefloskeln. Hier habe ich seit langer Zeit einmal wieder das Gefühl, dass diese Beschreibung passt!

Worum geht es in The Wilderness of Girls?

Einst waren wir die Wildnis, doch dann versuchten sie, uns zu zähmen.
Als Rhi im Morgengrauen durch die Wälder im Happy Vally streift, öffnet sich auf der anderen Seite der Lichtung das Unterholz. Heraus treten vier offenbar »wilde« Mädchen, bewacht von zwei ausgewachsenen Wölfen. Eines der Mädchen ist schwer verletzt und braucht dringend medizinische Hilfe. Rhi tut, was jede und jeder von uns tun würde: Sie bringt die Mädchen ins Krankenhaus, wo sie sofort für Aufsehen und landesweites mediales Interesse sorgen. So beginnt die »Zähmung« der Wolfsmädchen, und Rhi ist bald nicht mehr sicher, ob sie das Richtige getan hat.

In ihrem atemberaubenden Debüt zeigt Madeline Claire Franklin, wie unsere Gesellschaft jungen Mädchen beibringt, ihre eigene Wildheit zu zähmen – und was passiert, wenn sie sich selbst befreien.

Quelle: Verlag

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Rezension: Evas Mann | Gayl Jones

etwa 11 Minuten Lesezeit

Oh boy. Evas Mann ist wirklich nichts, was man mal eben zwischendurch liest. Trotz der nicht einmal 200 Seiten habe ich viele Wochen gebraucht, um diese Geschichte zu lesen, zu verstehen, zu verarbeiten und dann Worte für diese Rezension zu finden.

Das Buch enthält anfangs eine Triggerwarnung, die ich aus naheliegenden Gründen hier zitiere:

Der vorliegende Roman erschien erstmals 1976 in den USA. Er enthält explizite Darstellungen von körperlicher, mentaler und sexualisierter Gewalt. Die Autorin bedient sich einer zeithistorischen Umgangssprache, die rassistische oder diskriminierende Ausdrücke gebraucht. Verlag und Übersetzerin haben entschieden, diese dem Ausgangstext gemäß ohne Kennzeichnung wiederzugeben.

In meiner Rezension beziehe ich mich konkret auf einige dieser Gewaltszenen.

Worum geht es in Evas Mann?

Eine schwarze Frau mit Haaren wie Schlangen und Augen, die jeden Mann verführen. Eine Frau, die fickt, aber Liebe machen will. Eine Frau, die ihrem Liebhaber den Penis abbeißt, bevor sie ihn umbringt. Diese intensive Erforschung des Innenlebens einer Frau ist zugleich Neuinterpretation des Mythos Medusa. Der zweite Roman von Amerikas größter vergessener Schriftstellerin, verfasst 1976, ist noch 50 Jahre nach
Erscheinen ein Akt der Befreiung.

Eva Medina Canada sitzt im Knast, schweigsam und ohne Reue. Sie hat ihren Liebhaber ermordet, warum, bleibt ihr Geheimnis. Ihre Erinnerungen kreisen um die Begegnungen mit den Männern in ihrem Leben – den Schuljungen, den Freund ihrer Mutter, den Cousin, ihren Ehemann, einen Fremden im Bus. Solange sich Eva erinnern kann, wurde sie bedrängt, überhört und missbraucht. Es sind singuläre Erlebnisse, die aufgehen in einer universellen weiblichen Erfahrung: der vermeintlichen Verführerin. – Die unmittelbaren Gedanken und Gefühle einer schwarzen Frau, der die Selbstermächtigung auf tragische Weise gelingt. Gayl Jones ist damit ein grandioses literarisches Kunststück gelungen. Diesen Roman vergisst man nicht.

Quelle: Verlag

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Kurzrezensionen: 3 Feministische Sachbücher

Ich lese sie nicht oft, aber das macht sie nicht weniger wichtig: Sachbücher. Dieser Beitrag behandelt 3 feministische Sachbücher und Ratgeber. Tipps zur Verbesserung von Bedingungen am Arbeitsplatz, Definitionsfragen und schließlich eine Essaysammlung über verschiedenste Facetten des Frauseins und des Feminismus von mal mehr, mal weniger bekannten Frauen.

Am Ende des Beitrag findet ihr wie immer ein paar Meinungen anderer Blogger:innen zu diesen Büchern, weil ich es spannend finde andere Perspektiven auf dasselbe Buch zu lesen – ihr ja vielleicht auch?

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Rezension: Die Furien. Frauen, Rache und Gerechtigkeit | Elizabeth Flock

5 Minuten Lesezeit

Worum geht es in Die Furien?

In ihrem so bewegenden wie erschütternden Porträt fragt die renommierte Journalistin Elizabeth Flock: Warum werden Frauen gewalttätig? Was bedeutet weibliche Selbstermächtigung? Und wie könnte eine Gesellschaft aussehen, in der Frauen echte Macht haben?
Brittany Smith aus Alabama tötet den Mann, der sie in ihrem Haus vergewaltigt haben soll.
Angoori Dahariya führt eine Gruppe von Frauen in Uttar Pradesh an, die Opfer häuslicher Gewalt rächt.
Cicek Mustafa Zibo kämpft mit Tausenden Frauen gegen den IS in Syrien.

Drei unvergessliche Frauen. Drei mitreißende Geschichten über gewaltsamen weiblichen Widerstand. Drei verschlungene Pfade in Richtung Gerechtigkeit. Elizabeth Flock beschäftigt sich in »Die Furien« mit einem Thema, das in unserer Gesellschaft immer noch als schwierig gilt: Frauen, die Gewalt ausüben. 

Dabei stellt sie unsere Annahmen über Gewalt auf den Kopf: Sie erzählt keine Opfergeschichten, sondern zeigt uns Frauen, die tödliche Gewalt anwenden, weil Regierung, Polizei, Gerichte – die Institutionen, die sie schützen sollten – versagen. Und sie zeigt, mit welchen Konsequenzen Frauen rechnen müssen, wenn sie es wagen, dieses unumstößliche Tabu zu brechen. Ein kämpferisches, aufrüttelndes Plädoyer über weibliche Selbstermächtigung, das lange nachhallt.

Quelle: Verlag

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