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[Event] Ein Blick zurück auf die LitBlog Convention 2017

Was bitte schön ist eine die LitBlog Convention?

Das zweite Mal hat es mich letztes Wochenende nach Köln verschlagen, doch es war das erste Mal, dass ich wegen der LitBlog Convention dort war. Im Gebäude des Bastei Lübbe Verlags fanden wie schon im letzten Jahr Blogger, YouTuber, Verlagsmenschen und generell all jene zusammen, die in ihrer Arbeit oder Freizeit das geschriebene Wort im Internet und in Sozialen Netzwerken verbreiten. Organisiert wurde das Event von den Verlagen Kiepenheuer & Witsch, Diogenes, Community Editions, Bastei Lübbe und DuMont Kalenderverlag, unterstützt von diversen Sponsoren. Die LBC vereint Verlagsmitarbeiter, Autoren und Blogger (1) in Workshops und Vorträgen sowie in einem abschließenden Get-Together. Das ist Netzwerken im Reallife. Ich war gespannt, wie das so funktionieren würde. Im letzten Jahr konnte ich leider nicht dabei sein, aber ich habe viel Gutes gehört. Deshalb habe ich mir in diesem Jahr eine Karte gesichert, sobald sie Ende März zu kaufen waren.

Ach, und noch eine Kleinigkeit vorweg: Ich habe mich mit Fotos entgegen meines Vorhabens zurückgehalten – ich wollte auch einfach nicht ständig die Kamera auf die Menschen richten (Bei meinem Handy lässt sich der Klick-Ton auch nicht abstellen. Unauffällig ist nicht.). Da aber viele Teilnehmer dieses Events genau das Gegenteil gemacht haben, könnt ihr unter dem Hashtag #lbc17 auf Instagram, Twitter und überhaupt überall viele, viele Schnappschüsse und Berichte finden. 


Die Workshops

Natürlich kann ich nur von den Programmpunkten berichten, die ich selbst wahrgenommen habe. Angefangen habe ich im Raum Silvia mit „Der Buchumschlag – eine Frage des Geschmacks?“ Julia Krumhauer aus dem KiWi-Verlag erzählte, wie viel Mitspracherecht Autoren bei der Entwicklung und Auswahl ihrer Buchcover haben und wie unterschiedlich der Vorgang sein kann. Eine Designerin zum Beispiel bastelt ihre kleinen Kunstwerke aus Papier und fotografiert sie dann ab – dass das mit viel Arbeit verbunden ist und nicht allzu oft wiederholt werden kann, ist wohl klar. Andere Cover wiederum sehen im ersten Entwurf ihrem Endergebnis bis auf Titel und Autorenname kein bisschen ähnlich – sie kamen einen weiten Weg. Ob ein Cover schön ist, ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks. Der spielt im Design aber keine Rolle. Das Ziel ist, ein Cover zu entwickeln, das die Zielgruppe anspricht, den Autor zufriedenstellt und sich gut verkauft. Es ist eben ein kleines Werbeplakat, das im Miniaturformat auf eBook-Readern genauso funktionieren muss, wie als Print in der Buchhandlung.

Als nächstes stand auf meinem Plan „Blackbox Herstellung: Content rein, Buch raus – wie geht das?“ Hanne Mandik, ebenfalls von Kiwi, erzählte mit hörbarer Begeisterung von ihrer Arbeit in der Buchherstellung. In dieser Abteilung müssen mehr Entscheidungen getroffen werden, als ich mir bisher dachte. Genau genommen habe ich noch nie intensiv darüber nachgedacht, allerdings ist es nur logisch, dass die Lesebändchen nicht zufällig zur Farbe des Covers, des Vorsatzpapiers, der Farbe des Titels auf dem Cover, … passen. Irgendwer muss das ja gestalten. Und wird ein Buch mit Leinen eingebunden oder bekommt es einen Schutzumschlag? Soll ein Schriftzug türkis glänzen und sich dadurch von dem schwarzen Cover abheben und passt ein minimal dunkleres, kräftigeres Blau besser zu einer Grafik in knallendem Orangerot oder sollte es doch lieber das etwas blassere, gräulichere sein? Gar nicht so einfach. Als Beispiel wurde oft die Übersetzung von Twin Peaks herangezogen, die im Deutschen fast identisch wie amerikanischen Originalausgabe aussieht. Zum Schluss wurden wir Blogger noch um Mitarbeit gebeten bei der Auswahl von verschiedenen Bauteilen für ein kommendes Buch.

Nach der Mittagspause wollte ich ursprünglich einen Workshop zum Umgang mit Social Media im Zusammenhang mit Buchblogs besuchen, hatte aber bis dahin von sehr vielen Bloggern gehört, dass sie dasselbe vorhatten. Ich dachte mir also – wie sich herausstellte, richtigerweise -, dass diese Workshops überlaufen sein würden und entschied mich, „Ohren auf – über das Vergnügen Hörbuch“ mit Martha Schoknecht von Diogenes zu besuchen. Auch dieser Programmpunkt erhielt viel Zulauf, Martha erzählte aber auch sehr angenehm und brachte ein paar spannende Insiderinfos in ihren Ausführungen unter. Ein paar Hörproben rundeten den Workshop ab und machten daraus eine wirklich entspannte, angenehme Veranstaltung.

Danach habe ich mir von Mara Giese, einem alten Hasen unter uns Bloggern, ein paar Tipps geben lassen, wie ein Blog erfolgreich sein und werden kann, worauf man achten sollte und was unbedingt vermieden werden muss. Nicht alles werde ich anwenden, aber ein paar ganz hilfreiche Hinweise hatte Mara schon auf Lager.


Ganz zum Abschluss hat die Bestsellerautorin Rebecca Gablé mit ihrem Verleger von Bastei Lübbe über ihre Recherche gesprochen, wie sie ihre Charaktere entwickelt und mich nebenbei nicht nur neugierig auf ihr neuestes Buch gemacht, sondern tatsächlich mein Interesse an ihren Büchern insgesamt geweckt. Ziel erreicht, würde ich sagen. Sie hat dann noch mitgebrachte Bücher und die ausliegende Autorenzeitschrift signiert.

Fazit

Mein Tag war damit leider auch schon vorbei, da ich direkt danach wieder die doch recht lange Fahrt nach München antreten musste. Insgesamt war es für mich ein interessantes, wenn auch nicht unentbehrliches Event. Es ist spannend, Einblicke in bestimmte Bereiche des Verlagswesens zu bekommen und auch mit Autoren oder anderen Bloggern, mit denen man nicht viel gemein hat (abgesehen vom Bloggen), ins Gespräch zu kommen. Ich habe allerdings nicht viel mitgenommen, das bei mir praktische Anwendung finden wird, was wohl auch an den von mir besuchten Workshops liegt.

Für das kommende Jahr und damit für die nächste Veranstaltung in Köln würde ich mir wünschen, dass das Programm in der Hinsicht etwas angepasst wird: Mehr Workshops mit Blogger- und Influencerhandwerk, mehr praktisch anwendbare Erkenntnisse. Natürlich sollte auch der Einblick in die Verlage, die dieses Event nun einmal veranstalten, gegeben sein und deren Bücher, die dabei ja auch beworben werden, dürfen nicht zu kurz kommen. Letztendlich versucht man aber Blogger für das Event zu gewinnen, keine „normalsterblichen“ Leser. Da sollte der Fokus eben auf solchen Themen liegen – jedenfalls meiner Meinung nach.


Goodiebag

Natürlich ist eine Goodiebag immer ein Anreiz, Veranstaltungen wie diese zu besuchen. Allerdings ging es mir vornehmlich darum, Kontakte zu knüpfen und wieder aufleben zu lassen, etwas zu lernen. Deshalb habe ich meine Stofftasche erst geöffnet und ausgepackt, als ich Sonntag lange ausgeschlafen hatte und geistig wieder fit war. Vorher, so zwischen Tür und Angel bzw. zwischen zwei Workshops, hätte ich den Inhalt auch gar nicht wirklich wertschätzen können. Eine recht beeindruckende Collage (s. Diashow) ist dabei herausgekommen, zusammen mit ein paar Kleinigkeiten, die ich selbst während des Events zusammengesammelt habe. Ein dickes Dankeschön also an alle teilnehmenden Verlage und Sponsoren, die uns allen nicht nur die Köpfchen, sondern auch die Bäuche gefüllt haben!

(1) Ich fasse unter „Blogger“ der Einfachheit halber alle zusammen, die nicht als Verlagsmitarbeiter, Autoren oder anderweitig an der Organisation Beteiligte auf der LBC waren. Immer wieder alle aufzuzählen, wäre ja wahnsinnig …

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  1. karin

    Hallo Henrike,

    auch wenn manche Blogger es anders beschrieben haben….bei der Veranstaltung bemüht man sich doch um Blogger und nicht um den normalen Leser…

    LG…Karin…

    • Hey Karin,
      ja, natürlich möchte man Blogger bespaßen. Ich habe nur den Eindruck, dass es zu wenige Programmpunkte zu diesen Themen gab, weshalb sie so überlaufen waren. Es gab wenig Alternativen zu diesen Programmpunkten, jedenfalls nicht zeitgleich.
      LG, Henrike

  2. Klingt interessant, allerdings nicht komplett auf Blogger zugeschnitten, oder?

    • Kommt mir auch so vor, schau dir mal den Plan an. Vielleicht hat das Event den falschen Titel?

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