Rezension
Mona Kasten habe ich durch ihre Again-Reihe kennen gelernt. Ihr Stil gefiel mir, die Art, wie sie ihre Charaktere mit ihren Problemen konfrontierte und umgehen ließ. Als die neue Trilogie, beginnend mit Save Me, angekündigt wurde, war mir klar, dass ich den ersten Band lesen müsste.
Die Grundsituation erinnerte mich sehr an die Zeit, die Rory aus der Serie Gilmore Girls an der Eliteschule Chilton verbrachte: normales Mädchen hat kein Interesse daran, auf dem Radar der Reichen und Schönen zu erscheinen, sondern strebt nur einen ruhigen Schulalltag und einen guten Abschluss an. Durch diverse Umstände gerät sie dann doch ins Scheinwerferlicht und hat damit zu kämpfen, findet aber auch Gefallen an der Aufmerksamkeit dieses einen Kerls, der vielleicht doch nicht so durchtrieben und oberflächlich ist, wie er zu sein scheint. Dieses Setting hat Mona Kasten auch sehr gut eingefangen; ich hatte (vielleicht auch, weil ich die Gilmore Girls ständig vor meinem inneren Auge hatte) eine gute Vorstellung davon, wie die Maxton Hall aussehen könnte und was für Menschen da so herumlaufen würden. Auch der Name Ruby erinnert sehr an Rory – ob das wohl Absicht war? Mein Kopfkino wurde dadurch jedenfalls angekurbelt.
Ich hatte allerdings besonders am Anfang ein großes Problem mit dem Alter der Protagonisten. Das Buch wird auf der Verlagshomepage dem Genre New Adult zugeordnet. Für mich gehören in dieses Genre jedoch hauptsächlich Romane, deren Protagonisten in den (frühen) Zwanzigern sind. Wenn die Hauptfiguren zwischen 15 und 18, vielleicht 19 Jahre alt sind, würde ich eher Young Adult darüber schreiben. Diese Genreeinordnung und die Bezeichnung der Maxton Hall als College, nicht als Schule oder High School (was in Großbritannien durchaus üblich ist, ich aber nicht wusste), hatten dazu geführt, dass ich mit einer anderen Geschichte gerechnet hatte. Ich hatte reifere Charaktere und weniger Rollenklischees erwartet, vor allem aber ein Setting an einer Universität oder einem Community College. Stattdessen wurde ich in den ersten Kapiteln mit Naivität und teilweise anstrengendem Teenagerdrama konfrontiert und war ziemlich enttäuscht. Mit der Zeit werden entweder die Figuren erträglicher oder ich habe mich daran gewöhnt; es hat jedenfalls ein paar Kapitel gedauert, bis mir Save Me gefallen hat.
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