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[Rezension] Secrets. Ich fühle | Heather Anastasiu

Verlag: blanvalet
Format: ePub
Erschienen: 17.11.2014
ISBN: 978-3-641-11793-1
Preis: 7,99 €
Erworben: Juli 2016. RezEx des Verlags.

Erste Worte: Geheimnisse waren in der Gesellschaft strikt untersagt. Natürlich war das nie zuvor ein Problem gewesen, denn wir waren nicht darauf programmiert, Geheimnisse zu haben.
Leseprobe

Inhalt Wut, Enttäuschung, Schmerz – Gefühle drohten die Menschheit auszulöschen. Ein Chip befreit sie nun von ihren schädlichen Emotionen. Denn selbstständig zu fühlen ist einfach zu gefährlich. Das erfährt Zoe am eigenen Leib, als plötzlich eine Störung an ihrem Chip auftritt. Zum allerersten Mal entstehen in ihrem Kopf eigene Gedanken und unaufhaltsame Gefühle. Zoe muss dieses Geheimnis um jeden Preis bewahren; sollte es gelüftet werden, droht ihr die Auslöschung. Doch dann gerät ihr Chip derart außer Kontrolle, dass sie sich nicht länger verstecken kann und für ihr Leben und ihre Freiheit kämpfen muss. Quelle

Meine Meinung Der Anfang gefiel mir so gar nicht, weshalb ich das Buch eine Weile vor mir hergeschoben habe. Die Idee fand ich ja ganz ansprechend, aber an der Umsetzung hapert es etwas.

Zoel – oder Zoe, wie sie sich selbst nennt und später auch von ihren Freunden gerufen wird – lebt in einer unterirdischen Kolonie, deren Bewohner durch einen im Gehirn implantierten Chip miteinander verbunden sind. Sie alle werden sklavenartig kontrolliert und gesteuert, ohne etwas davon zu ahnen. Nur diejenigen, die aus dem sogenannten Link ausbrechen können, erkennen die Wahrheit der „Gemeinschaft“. Begriffe für Gefühle wie Liebe, Hass, Angst oder Wut gibt es nicht, da die Menschen in der Kolonie keine Gefühle mehr haben. Wie also geht ein Teenager damit um, plötzlich auf sich allein gestellt anders als alle anderen zu sein? Umgeben von Menschen, die sie ihr Leben lang kennt, die sie aber bei der kleinsten Auffälligkeit an die Regierung melden, weil ihnen das so einprogrammiert wurde?
Dieses Thema findet sich ja in vielen Dystopien oder Science Fiction-Romanen. Und ich finde es noch immer interessant, da jeder Autor sein eigenes Bild und seine eigene Antwort auf diese Frage findet. In diesem Fall allerdings ist das erste Drittel der Geschichte so langatmig geschrieben, so in die Länge gezerrt, dass jegliche Spannung verloren geht. Die ersten paar Kapitel dienen für mich dazu, sich in die Situation versetzen zu lernen, insbesondere bei Büchern über fremde Welten oder Zeiten, in denen ein für uns fremdartiges System herrscht. Das ist hier aber überhaupt nicht der Fall.

Der Schreibstil ist es, der mir hier zu schaffen macht. Ich habe ähnliche Bücher gelesen, aber wesentlich mehr genießen können als dieses. Hier musste ich wirklich knabbern, wenn auch das dritte und letzte Drittel gut zu lesen und viel besser war als der Anfang. Das Ende macht tatsächlich Lust, die Folgebände zu lesen (vermutlich werde ich das aber trotzdem nicht tun).

Zoe ist ein Charakter, der mit der Zeit über sich hinaus wächst. Sie hat viel zu verarbeiten und bekommt erst nach einer Weile Unterstützung. Dazu muss sie versuchen herauszufinden, wer Freund und wer Feind ist. Sie war mir anfangs ziemlich unsympathisch – wieder mal der Schreibstil -, wuchs mir dann aber doch ans Herz.
Adrien ist der Held in der schimmernden Rüstung, aber ob er das von Anfang bis zum Ende bleibt, scheint unsicher. Ich mag ihn trotzdem.
Max ist der größte Mistkerl, der seit einiger Zeit in den Büchern, die ich gelesen habe, aufgetaucht ist. Ihn kann ich überhaupt nicht leiden. Das könnte auch die Intention der Autorin gewesen sein, und in diesem Fall passt der Schreibstil zur Figur.

Fazit Nicht so ganz mein Fall, besonders wegen des Schreibstils, aber inhaltlich (also, die existentielle Frage, die hier gestellt wird) durchaus interessant.

Die Secrets-Reihe

  1. Ich fühle
  2. Ich lebe (erscheint am 21.11.2016)
  3. Ich gebe nicht auf (erscheint am 21.11.2016)
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