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[Kurzrezensionen] Januar 2017

Guten Morgen, ihr Lieben!

Ich habe beschlossen, nicht mehr für jedes Buch, das ich gelesen habe, eine Rezension zu schreiben. Darüber habe ich schon eine Weile nachgedacht, die Pro- und Contra-Seiten gegeneinander abgewogen: Einerseits möchte ich euch schon von all den guten oder schlechten Büchern erzählen, die bei mir gelandet sind, denn das ist schließlich der Grund, warum ich überhaupt mit dem Bloggen begonnen habe. Andererseits läuft mir momentan wegen der Uni und meinem Praktikum die Zeit davon. Anstatt also viele, aber qualitativ nicht besonders hochwertige Rezensionen zu schreiben werde ich mich zumindest in der näheren Zukunft auf ein paar ausgewählte Bücher beschränken. Die übrigen Bücher, die ich euch dennoch nicht vorenthalten möchte, werden in einem Beitrag wie diesem zusammengefasst. 

Ich würde mich sehr über euer Feedback freuen! Wie findet ihr diesen Beitrag, was haltet ihr generell von diesem Format? Sind euch die Kurzrezensionen ZU kurz oder vielleicht auch zu lang? Habt ihr Fragen oder Anregungen? Ich freue mich auch und insbesondere über negative Kritik, damit ich den nächsten Beitrag dieser Art verbessern kann!


Broken Destiny. Dämonenasche | Jeanine Frost

Musste ich haben, weil ich die Autorin super finde. Gab es als Mängelexemplar bei Arvelle.

Anfangs war ich skeptisch, denn die ganze Szenerie war einfach schräg. Ich habe aber schnell den Zugang zu den Charakteren gefunden, die Handlung lieben gelernt und irgendwann so richtig mitgefiebert. Die Spannung konnte aber nicht komplett aufrecht erhalten werden und ein, zwei Stellen in der Handlung finde ich auch im Nachhinein immer noch unpassend. Das Buch war eine nette Unterhaltung, aber den zweiten Band Dämonenrache muss ich nicht unbedingt lesen.


Demon Road. Hölle und Highway | Derek Landy

Derek Landy habe ich vor Jahren durch Skulduggery Pleasent kennengelernt; diesen neuen Roman, der u. a. mit seiner Ähnlichkeit zu Supernatural – was ich liebe – beworben wurde, musste ich also unbedingt lesen. Auf der FBM 2016 gekauft.

Allerdings habe ich mich dann ziemlich schwergetan. Die Grundidee ist gut, die Umsetzung und gerade der Stil gefallen mir aber gar nicht. Genauer gesagt, das Buch ist nicht schlecht – ich bin wohl nur einfach aus dem Alter herausgewachsen, in dem mich Landys Humor begeistern konnte. Die Charaktere an sich sind ganz okay, aber nicht umwerfend gestaltet; der Spannungsbogen in Ordnung, aber ohne überraschende Wendungen; die Handlung ist unterhaltsam, aber zu vorhersehbar. Es gibt einige Stellen, an denen sehr deutlich wird, dass Demon Road für eine bestimmte Altersgruppe geschrieben wurde, in die ich einfach nicht mehr hineinpasse. (Deshalb frage ich mich, warum mit Supernatural geworben wurde… Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag.)


Angelfall. Nacht ohne Morgen | Susan Ee

Habe so viel von Angelfall gehört, dass ich es jetzt, zum Erscheinungstermin der Fortsetzung, endlich lesen musste. Von einem Büchergutschein gekauft, den mir meine Freundin zu Weihnachten geschenkt hat.

Wow. Einfach wow. Nicht nur die Charaktergestaltung ist beeindruckend, auch die gesamte Szenerie ist großartig und vor allem nachvollziehbar. Eine Dystopie gemischt mit religiösen Aspekten, die nicht nur fundamentale Bestandteile des christlichen Glaubens beinhaltet, sondern auch Fragen stellt (oder einen Wink mit dem Zaunpfahl gibt), die im Alltag gern umgangen werden. Ich finde es besonders gut, dass die Engel in diesem Fall nicht unbedingt die niedlichen, pausbäckigen Himmelsbotschafter sind, sondern als die Soldaten dargestellt werden, von deren Zerstörungen von ganzen Städten in der Bibel die Rede ist – und als ausgerechnet ein Engel sein Unverständnis darüber ausdrückt, warum sich der Glaube der Menschen und ihre Vorstellung von Engeln zu dieser verniedlichten Form entwickelt hat, habe ich mich endgültig in Angelfall verliebt. Mal ganz abgesehen von der Antiheldin, die wirklich glaubwürdig ist, und dem absolut tollen Schreibstil. Ich kann Band 2 Tage der Dunkelheit wirklich kaum erwarten – mein Portemonnaie sieht das momentan leider anders.


Young Elites. Die Gemeinschaft der Dolche | Marie Lu

Mir wurde auf der FBM 2016 ein Leseexemplar angeboten, da sage ich nicht nein. Die Autorin wollte ich eh mal „ausprobieren“.

Leider werde ich es wohl vorerst bei diesem einen Buch belassen, denn so richtig überzeugen konnte Marie Lu mich nicht. Ich fand die Idee super, die Heldin des Romans den Bösewicht spielen zu lassen. Dazu Badass-Fähigkeiten und eine große Klappe, perfekt. Aber irgendwie passte nichts zusammen, weder die einzelnen Handlungsaspekte, noch die Charaktere untereinander oder die einzelnen Charakterzüge einer Person. Es wirkte auf mich wie ein großes Puzzle, dessen Teile zwar alle da sind, aber man hat vergessen, sie zusammenzusetzen. Und unsere Protagonistin ging mir irgendwann nur noch auf die Nerven. Ich kann nicht einmal genau festmachen, woran das lag, aber jedes Mal, wenn sie den Mund aufgemacht hat – oder eben genau das nicht – habe ich innerlich meine Augen gerollt. Es gibt ein paar Charaktere, die mir gefallen, insbesondere eine spezielle Kurtisane, aber das war’s dann auch schon. Ja, Young Elites war unterhaltsam zu lesen. Bis zu einem gewissen Grad. Ich muss das aber nicht unbedingt mit dem zweiten Band fortsetzen.


Trinity. Verzehrende Leidenschaft | Audrey Carlan

Via LovelyBooks-Buchverlosung gewonnen. War neugierig auf die Autorin, die ja mit Calender Girl so großen Erfolg hatte.

Ganz ehrlich: Während ich dieses schreibe, sind vier Tage vergangen, seit ich Trinity gelesen habe. Und ich weiß schon jetzt nicht mehr genau, wie die Figuren hießen oder was der exakte Plot war. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass dieses Buch nicht unbedingt aus der Masse heraus sticht. Genau genommen möchte ich mich (in einem begrenzten Rahmen) dem Twitter-Rant anschließen, in dem die Formulierungen gewisser Akte zerpflückt werden. Wer genaueres wissen oder Zitate lesen möchte, der folge dem Link. Trinity ist sicherlich nicht darauf angelegt, aber tatsächlich gibt es einige Szenen, in denen auch mir die Gewalt-in-Beziehungen-Positivität aufgefallen ist. Das ist leider kein Einzelfall, sondern bei Erotikromanen generell momentan ein Trend, der mir missfällt. Davon abgesehen fand ich die Hintergrundhandlung (also die eigentliche Handlung, die sich nicht nur um den ach so tollen, ach so gewalttätigen Sex dreht) etwas einfallsreicher als beispielsweise in der Hard-Reihe, was dann auch schon den größten Teil dessen ausmacht, was ich Positives über Trinity zu sagen habe. Ich werde nicht die kommenden Fortsetzungen lesen; vielleicht gebe ich Calender Girl noch eine Chance, denn DIE Hintergrundgeschichte fand ich doch interessanter. Hoffentlich hält die Geschichte, was die Verpackung versprach. Bis dahin wird aber vermutlich noch einiges Wasser den Rhein hinabfließen…


Die Rote Königin | Victoria Aveyard

Dieses Buch wurde so umschwärmt, als es neu auf dem Markt war, dass ich davon abgestoßen wurde. Nach etwas Zeit, in der die Bloggerwelt sich abregen konnte, habe ich es mir während der FBM 2016 gekauft, als ich mal wieder auf einen Zug warten musste. Gefährlich, solche Wartezeiten mit einer Buchhandlung in Reichweite…

Ich brauchte ein bisschen, um mich mit dem Konzept dieser Welt vertraut zu machen, habe aber schnell Gefallen daran gefunden. Was ich nicht so toll fand, war, dass sich auch hier mal wieder die Situation „Prinz muss Zukünftige aus einem Pool von Mädchen auswählen und die Wahl landet (höchstwahrscheinlich) auf dem einen Mädchen, das nicht wirklich scharf darauf ist“ findet, die meiner Ansicht nach zu häufig in der aktuellen Jugendliteratur auftaucht. Ja, schon klar, wir alle sind irgendwie auf der Suche nach unserem Märchenprinzen; aber wenn die AutorInnen nicht aufpassen, vermiesen sie mir (um nicht von mir auf die Allgemeinheit zu schließen) bald den Spaß an der Suche, indem sie mir solche Dinge immer und immer wieder vor die Nase halten. Davon abgesehen mag ich eigentlich alle Charaktere, ob ProtagonistInnen oder nicht, und das ist für mich eine absolute Seltenheit. Die Figuren sind durchdacht, die Handlung bis auf wenige Ausnahmen nicht vorhersehbar und die Geschichte hat zusätzlich noch eine Moral. Was mir hier fehlt und in vielen anderen Büchern dafür umsonst eingesetzt wird, ist eine Karte. Ansonsten fand ich Die Rote Königin wirklich gut und werde sicherlich irgendwann die Fortsetzung lesen.

19 Kommentare

  1. karin

    Huhu Henrike,

    ja die rote Königin hat mir auch sehr gut gefallen…wobei es hier und da schon ganz schön heftig wurde oder?

    LG..Karin…

    • So heftig fand ich das gar nicht.. Vielleicht bin ich aber auch einfach schlimmeres gewohnt? 😉

  2. Das finde ich klasse. Die Kurzrezis sind immer noch sehr viel besser als ein „fand ich blöd“ oder „megasupergeil“, was mache so auf Amazon und Konsorten posten. 😀

    • Das sehe ich auch so. Danke für dein Feedback! 🙂

  3. Hallo liebe Henrike,

    ich mag Kurzrezensionen auch sehr gern, obwohl ich selbst keine auf meinem Blog veröffentliche. Deine lesen sich sehr gut und man bekommt einen Eindruck, warum das Buch für dich gut oder nicht so gut war.

    Ganz liebe Grüße
    Karin

    • Hey.
      Danke für dein Feedback! LG!

  4. Ela

    Hallo Henrike,
    ich finde auch Kurzerezensionen gut wenn sie aussagekräftig sind. Warum auch nicht?
    Wie heißt es so schön? „Weniger ist oft mehr“ 😉
    Oftmals scrolle ich an ewig langen Rezensionen drüber obwohl ich danach immer ein schlechtes Gewissen hab, weil sich jemand so viel Mühe mit dem Text gemacht hat.
    Andererseits verraten mir diese langen Texte aber auch zu viele Details.
    Ich wünsch Dir einen guten Start in die Woche!
    Liebe Grüße
    Ela

    • Danke für dein Feedback, und willkommen auf WatchedStuff! 🙂

  5. Sas

    Hallo und guten Morgen,

    ich finde die Idee von Kurzrezensionen generell gut. Ich selber schreibe auch zwischendurch immer mal wieder welche – allerdings meistens, weil meine Gedanken und Gefühle dann nicht ausreichen, um einen langen Text darüber zu schreiben.

    Ich finde deine Herangehensweise auch ansprechend. Ich mag, dass die Rezis nicht übermäßig lang sind und deine Meinung kurz und kackig auf den Punkt gebracht ist. Das ist meiner Meinung nach ausreichend, um einen Eindruck zu geben 🙂

    Ich habe auch tatsächlich zwei Bücher gefunden, die ich mir mal genauer ansehen werde 🙂

    Liebe Grüße
    Sas

    • Hallo.
      Danke für dein Feedback. Das ist genau das, was ich beabsichtigt habe.
      Welche sind es denn?
      LG!

    • Sas

      Angel Fall und Dämonenasche 🙂
      „Demon Road“ habe ich auch schon länger auf meiner Merkliste und bisher hauptsächlich Gutes darüber gelesen, deswegen ich mir das wohl auch noch früher oder später mal zulegen.

    • Angelfall kann ich tatsächlich nur empfehlen. 🙂 Viel Spaß mit den drei Büchern, vielleicht sagt dir Demon Road ja mehr zu als mir.

  6. Hey 🙂

    Jetzt lese ich grad deinen Beitrag und muss schmunzeln :). Schön, dass wir dich mit #bbfliest unterhalten konnten! Ich habe meinen Rant zu dem Buch gerade heute online gestellt … Von „Calendar Girl“ rate ich dir übrigens in diesem Zusammenhang ganz klar ab, im Vergleich zu „Trinity“ ist es zwar besser geschrieben, aber die Autorin verbreitet auch hier zum Teil sehr absurde und absolut unglaubwürdige Vorstellungen. „Calendar Girl“ darf sich in dem Zusammenhang sogar rühmen, ausschlaggebend für meine Rant-Rubrik „Der Leseratz nagt an“ gewesen zu sein …

    Liebe Grüße
    Ascari

    • Hey. 🙂 „Unterhalten“ ist vielleicht nicht ganz die richtige Formulierung; ich bin eher schockiert davon, was die Menschen scheinbar lesen möchten, weshalb diese Bücher publiziert werden, und erleichtert, dass diese Meinung von so einigen geteilt wird. Wobei manche Bemerkungen dazu durchaus amüsant waren.. 😉
      So wie du Calendar Girl beschreibst werde ich wohl doch die Finger davon lassen, jedenfalls vorerst. Ich habe ja auch noch genügend Bücher auf Vorrat..
      Danke für deinen Besuch und LG!

    • Ascari

      Du hast natürlich recht, was das Unterhalten betrifft. Märchen hin oder her, es werden hier sehr, sehr fragwürdige Rollenbilder transportiert … Ich hoffe, ich habe am Schluss meines Rants darauf auch so hingewiesen.

      Allerdings sehe ich das für mich als einen Grund mehr, auf solche Dinge aufmerksam zu machen – und warum sollte man das nicht mit Humor tun? 😉 Das war auch für mich selbst beim Lesen eine Möglichkeit, meinen Ärger über dieses Buch abzubauen …

    • Ja, das ist auf jeden Fall besser, als den Frust über ein solch großartiges Buch (Achtung, Sarkasmus) in sich hineinzufressen. 🙂

  7. Huhu
    Ich mag diesen Beitrag sehr. Es muss nicht immer eine lange Rezension sein. Auch in der Kürze liegt die Würze. ? Deine Kurzrezensionen haben dennoch alles wiedergegeben und ich konnte deine Kritik nachvollziehen:)
    Und ich liebe Angelfall! Ganz tolle Reihe

    • Hey, danke dir! 🙂
      Ich bin schon so neugierig auf den zweiten Band!
      Schön, dass du mich mal besuchen kommst. 😉

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