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[Rezension] Das bisschen Sünde

TitelDas bisschen Sünde
Autor(in): Anke Greifeneder
Verlag: blanvalet
Format: TB
Seitenzahl: 320
Erschienen: 16. März 2015
Auflage: 1
ISBN: 978-3-442-38420-4
Preis: 9,99€
Erworben: Mai 2015; Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!

Erste Worte„Ich habe die Masern“, rief Lasse beim Öffnen der Tür und streckte mir mit stolzem Gesichtsausdruck die roten Pusteln entgegen. Dann ließ er mich in die mit Plastikbaggern, Barbiepuppen und Teddybären übersäte Vierzimmerwohnung eintreten. Hinter ihm tauchte meine beste Freundin Johanna auf, bereits in festliche Abendgarderobe gehüllt, und sah mich flehentlich an. „Sag bitte, dass du die Masern schon hattest! Nild bringt mich um, wenn wir die teuren Karten verfallen lassen müssen.“

Inhalt

Wer bei diesem Mann nicht sündigt, kann nur eine Heilige sein!

Annie ist heilfroh, kein Teenager mehr zu sein. Sie hat einen tollen Job, zwei niedliche Katzen und – ach ja, ihren Freund kürzlich verlassen. Welche selbstbewusste Frau ist heute noch auf einen Mann angewiesen? Doch dann steht aus heiterem Himmel Annies große Liebe aus Schulzeiten vor ihr. Max ist aufregend, unwiderstehlich … und immer noch ein Riesenarsch. Und Annie verhält sich, ohne es zu wollen, wieder wie eine Sechzehnjährige. In diesem Gefühlswahnsinn hilft ihr nur ein radikaler Einschnitt: der Gang ins Kloster. Oder ist Max vielleicht doch die ein oder andere Sünde wert?

Quelle: http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Das-bisschen-Suende-Roman/Anke-Greifeneder/e466462.rhd

Meine Meinung

Das bisschen Sünde als Titel, ein angebissener Apfel (eindeutig auf die Eva-wird-von-Schlange-verführt-Geschichte bezogen) auf dem Cover und eine Frau, die ins Kloster geht – jedenfalls zeitweilig -, das klingt doch auf den ersten Blick gar nicht so schlecht. Die Geschichte zieht sich allerdings ziemlich in die Länge, was ich auch auf den Schreibstil zurückführe. Im Grunde ist es auch das übliche Klischee, das hier bedient wird: Teenagermädchen – unscheinbar, schüchtern, hilfsbereit – lebt High School-Star – arrogant, Weiberheld, muss ab und zu mit Teenagermädchen reden, weil es für ihn Dinge erledigt – , der nichts davon mitbekommt, jedenfalls anscheinend. Jahre später trauert sie noch immer der verpassten Chance nach, bis sie ihm wieder über den Weg läuft. Er scheint sich kein Stück verändert zu haben und lässt nur ab und an ein nettes Wort fallen. Oder hatte er auch Gefühle für sie..? Großes Gefühlschaos, dramatische Missverständnisse, begonnene und schnell wieder beendete Liebschaften, hinterlistige Kolleginnen, tiefe Freundschaften, neue Erkenntnisse, religiöser Beistand und eine schräge Mutter – das sind Dinge, mit denen die Protagonistin Annie kämpfen muss. Neben ihrer geringen Körpergröße, natürlich, über die sich jeder lustig macht, allen voran Max, ihr Jugendschwarm. Nach dem Motto „Was sich neckt, das liebt sich“ ist dieser Roman aufgebaut, also ist schnell zu erkennen, was passieren wird und auch, wie er ausgehen wird. Daher sind viele Dinge, die eigentlich überraschend sein sollten, leider viel zu vorhersehbar. Nur ein, zwei Mal konnte mich eine Wendung überraschen, und manchmal (leider zu selten) musste ich tatsächlich mit Annie lachen oder eine kleine Träne verdrücken. Richtig mitgerissen hat mich dieser Roman aber trotz der netten Unterhaltung leider nicht.

PS. Ich hatte auch mehr religiöses Zeug oder zumindest einen größeren Bezug zum Titel erwartet, als den letzten Satz. Aber die Zitate, die über jedem Kapitel stehen und sogar auf diese bezogen sind, inhaltlich, die gefallen mir sehr (zum Beispiel: „Wenn man zu Gott spricht, ist man religiös. Wenn Gott mit einem spricht, ist man irre.“ [Dr. Gregory House]. Die Folge, in der er das sagt, kenne ich sogar… 🙂 )

Fazit

Ganz nette und unterhaltsame Lektüre, aber nicht viel mehr und nicht so ganz mein Geschmack.

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