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Schlagwort: Rassismus

Rezension: Sulwe | Lupita Nyong’o

5 Minuten Lesezeit

Auf Instagram bin ich über Sulwe gestolpert, als der Verlag viel Werbung mit der durch den Kinofilm Black Panther berühmten Autorin gemacht hat. Und ich war neugierig, wie die Thematik „ich bin ein Schwarzes Kind und werde deshalb diskriminiert“ in eine kindgerechte Geschichte verpackt würde.

Als mein Neffe noch klein war hatte ich erstmals einen persönlichen Bezug zu dem Thema und mir fiel auf: Ja, tatsächlich gibt es vergleichsweise sehr wenige Kinder- und Jugendbücher mit Schwarzen Figuren oder BIPoC auf dem Cover, geschweige denn als Hauptfiguren. Das war nichts wirklich etwas grundlegend Neues für mich, aber mein privates Interesse daran hat meinen Blick darauf doch etwas geschärft.

Inzwischen gehört das große Poster, das als Beilage im Buch war, meiner Nichte und ich habe endlich Worte gefunden, um dieses tolle Bilderbuch zu beschreiben.

Worum geht es in Sulwe?

Sulwes Haut ist mitternachtsfarben. Sie ist dunkler als alle in ihrer Familie. Sie ist auch dunkler als alle Kinder in ihrer Schule und wird ausgegrenzt. Deshalb träumt Sulwe von einer helleren Haut: Sie will so schön und strahlend sein wie die Farbe der Morgendämmerung oder des Mittagslichts. Aber weder der allergrößte Radiergummi, noch Schminke oder helle Lebensmittel helfen gegen die Dunkelheit ihrer Haut. Doch dann träumt sie von den Schwestern „Tag“ und „Nacht“ und erfährt mehr über die verschiedenen Nuancen und Schattierungen von Schönheit. Am nächsten Morgen strahlt Sulwe vor Glück und Selbstbewusstsein: Sie ist dunkel und schön, strahlend und stark. Wie die Nacht.

Die berührende Geschichte ermutigt Kinder nicht nur zu mehr Selbstliebe, sondern auch zu mehr Toleranz und einem respektvolleren Umgang miteinander!

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Rezension: Washington Black (Esi Edugyan)

Diese Rezension habe ich im Rahmen einer Lesejury-Leserunde am 15.09.2019 geschrieben, als mein Blog gerade pausiert hat.

Als ich sah, dass es zu Washington Black in der Lesejury eine Leserunde geben würde, habe ich mich sehr gefreut: Ich war überzeugt, dass Stoff wie dieser zahlreiche Diskussionen anregen würde. Ganz daneben lag ich damit nicht, denn diskutiert wurde viel. Aber die Geschichte selbst verlief anders, als ich erwartet hatte – und das nicht im positiven Sinn.

Worum geht’s?

Die Flucht ist nur der Anfang
Barbados, 1830: Der schwarze Sklavenjunge Washington Black schuftet auf einer Zuckerrohrplantage unter unmenschlichen Bedingungen. Bis er zum Leibdiener Christopher Wildes auserwählt wird, dem Bruder des brutalen Plantagenbesitzers. Christopher ist Erfinder, Entdecker, Naturwissenschaftler – und Gegner der Sklaverei. Das ungleiche Paar entkommt in einem selbst gebauten Luftschiff von der Plantage. Es beginnt eine abenteuerliche Flucht, die die beiden um die halbe Welt führen wird. 
Eine Geschichte von Selbstfindung und Verrat, von Liebe und Erlösung. Und eine Geschichte über die Frage: Was bedeutet Freiheit? 

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Rezension: Wie du mich siehst | Tahereh Mafi

Wie auch V. E. Schwab steht diese Autorin schon einige Jahre weit oben auf meiner irgendwann-mal-Liste. Dieses Frühjahr habe ich mir endlich Zeit für eines ihrer Bücher nehmen können: Wie du mich siehst.

Wir begleiten Shirin in ihrem Highschool-Alltag und erleben mit ihr erstmals zarte Gefühle einem Jungen gegenüber. Doch Shirin führt nicht das „normale“ Leben einer weißen amerikanischen Sechzehnjährigen, denn sie ist Muslima und trägt ein Kopftuch. Das führt zu sehr unangenehmen Situationen, um es mal sehr, sehr vorsichtig auszudrücken. Ihre Familie zieht außerdem häufig um, weshalb sie sich inzwischen keine Mühe mehr gibt, Anschluss zu finden. Und dann ist da plötzlich Ocean. Der Typ aus ihrem Bio-Kurs, der sie nicht von vornherein zu verurteilen scheint. Kann sie ihm trauen? Und viel wichtiger: kann sie ihren Schutzschild öffnen?

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Meine Top 5 Bücher für diesen Herbst

Für einen Artikel wie den hier ist es in diesem Jahr eigentlich schon etwas spät. Schließlich sind wir längst mitten im Herbst. Aber noch ist nicht Winter! Noch können wir uns über goldene Herbsttage mit Sonnenschein und buntem Laub freuen. So ein Tag ist hier übrigens heute. Noch können wir, eingehüllt in eine kuschelige Decke und mit einer Tasse heißem Tee in der Hand, vom Sofa aus nach draußen schauen und dem Regen lauschen, der an die Scheiben prasselt. Gefällt euch diese gemütliche Idee auch so gut wie mir? Noch besser wird sie aber, wenn man ein Buch in der Hand hat!

Durch die aktuellen Beschränkungen des öffentlichen Lebens werden viele Menschen in den nächsten Wochen erneut mehr Zeit zuhause verbringen als im Normalfall. Während meiner Arbeit in der Buchandlung höre ich deshalb viele Aussagen wie „Ich habe gerade so viel Zeit zum Lesen, aber diese Reihe von meiner Lieblingsautorin schon durch!“ oder „Hallo! Ich war gestern schon hier, aber das Buch hab ich jetzt schon fertig gelesen! Ich hab ja gerade nichts anderes zu tun. Was können Sie mir denn noch empfehlen?“

Deshalb stelle ich euch hier meine Top 5 Herbst-Favoriten für dieses Jahr vor. Das sind 5 Bücher, die perfekt in diese Jahreszeit passen. Die einen Wohlfühleffekt auf mich haben, mich träumen lassen oder Erinnerungen wecken, die ich mit dem Herbst verbinde. Die Reihenfolge ist dabei total willkürlich. Natürlich ist das eine Liste, die ganz persönlich auf mich zugeschnitten ist. Aber vielleicht verführt sie ja einen von euch dazu, sich selbst eines dieser Bücher zu schnappen?

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