Verlag: Zauberfeder Verlag
Format: HC
Seitenzahl: 44
Erschienen: Dezember 2015
ISBN: 978-3-938922-93-4
Preis: 9,90 €
Erworben: Mai 2016; RezEx des Verlags
Erste Worte: Dorne ist das exostischste aller Länder in Westeros. Da es tief im Süden des Kontinentes liegt und durch eine hohe Gebirgskette vom restlichen Teil des Sieben Königslande abgeschnitten ist, hat sich Dorne seine kulturelle Unabhängigkeit bewahrt.
Inhalt: Feurige Hauptgerichte, erfrischende Getränke und raffinierte Desserts – in From the Sands of Dorne, einem Ergänzungsband zu A Game of Thrones – Das offizielle Kochbuch, widmet sich die Autorin Chelsea Monroe-Cassel den kulinarischen Besonderheiten des exotischsten aller Länder Westeros.
Ausgehend von der dornischen Kultur, dem Klima und dem Zugang zu Handelsrouten hat sie Rezepte zusammengestellt, die ein authentisches Lebensgefühl dieser Region spürbar werden lassen. Dazu kommen einige Rezepte, die auf Beschreibungen in Ein Tanz mit Drachen und Die Dunkle Königin von George R.R. Martin basieren, sowie eines aus seinem noch unveröffentlichten nächsten Band The Winds of Winter. Quelle
Dies ist eine Gastrezension von Lucas v. Zansen und stellt daher nicht zwangsläufig meine Ansichten dar.
Meine Meinung: Das vorliegende Addendum zum offiziellen Game of Thrones Kochbuch umfasst, was man in der Welt der Computerspiele als Add-on oder DLC (Downloadable Content) beschreiben würde. Leider ist es, wie auch viele DLC‘s der jüngeren Vergangenheit mehr oder weniger überflüssig, beziehungsweise hätte es meiner Meinung nach Teil des Hauptwerks sein sollen. Wie komme ich zu dieser Einschätzung? Beginnen wir am Anfang.
Das Buch, erheblich dünner als das Haupt-Kochbuch, ist im gleichen Stil wie sein Vorgänger gehalten: Edler Einband, hochwertige Fotografien, ansprechendes Layout und so weiter. Anders jedoch als das Original beschäftigt es sich, wie der Titel ankündigt, lediglich mit einem einzelnen Reich der fiktiven Sieben Königslande, mit Dorne. Hier genießt man Kost, wie man sie in der realen Welt aus dem Nahen Osten kennt – was wenig verwunderlich ist, da es in Dorne ähnlich heiß und sandig ist. Dorne hat jedoch auch einige kulinarische Besonderheiten. So ist das Essen hier häufig sehr scharf, was an den gern verwandten Chilischoten, im Buch „Dragonpeppers“, liegt. Auch gehört Schlange als Fleischbeilage in viele Gerichte. Man munkelt sogar, dass einige dornische Gerichte mit einem Spritzer Schlangengift versetzt sind, um dem Essen das gewisse Etwas zu geben. So weit so gut. Nur, ich erinnere an mein Fladenbrot, wurde Dorne bereits im Hauptbuch thematisiert. Was also ist im vorliegenden Werk so besonders, dass es die Herausgabe eines Zusatzwerkes rechtfertigt? In meinen Augen nicht viel. Die Gerichte, geschenkt, sind natürlich solche, die im Hauptwerk unerwähnt blieben. Die Essenz des Wüstenlandes bleibt jedoch gleich und somit auch das Flair der beschrieben Gerichte. Lediglich auf die Chilischoten wird hier gesondert eingegangen; welche realen Schoten den Dragonpeppers entsprechen und wie diese zu verarbeiten sind. Auch werden im neuen Buch Zutaten – Schlange – benötigt, die nicht mal eben im Tante Emma Laden zu haben sind. Auch wenn man diese Wohl durch Geflügel ersetzen kann, so trägt in meinem Fall dieser aufgesetzte Exotizismus zum allgemeinen Kocherlebnis negativ bei. Einer der Faktoren, die das Hauptwerk so attraktiv machten, war seine Einfachheit.
Kurzum: From the Sands of Dorne ist kein schlechtes Kochbuch. Man bekommt beim Durchblättern immer noch Appetit und Lust sich am Gezeigten zu erproben. Die Auswahl der Inhalte ist jedoch in meinen Augen bedenklich. Böse Zungen könnten behaupten, dass die Autorinnen gezwungen waren sich dringend noch etwas aus den Fingern zu saugen, um ein Zusatzwerk zu füllen. Musste das wirklich sein? Ein paar zusätzliche Seiten in einem neu aufgelegten Game of Thrones Haupt-Kochbuch hätten es auch getan.
lvz