Titel: Die Diamantkrieger-Saga 1. Damirs Schwur
Autor(in): Bettina Belitz
Verlag: cbt
Format: ePub
Erschienen: 22.02.2016
ISBN: 978-3-641-16722-6
Preis: 13,99€
Erworben: März 2016
Erste Worte: Ich erkannte bereits an Marias Gesicht, dass der Anfall immer noch nicht vorüber war. In ihrer gewohnt aufrechten Haltung saß sie am Küchentisch, vor sich eine Tasse Kaffee, und nickte mir lächelnd zu, doch unter ihren hellen Augen lagen bläuliche Schatten. Leseprobe
Inhalt Die 17-jährige Sara hat ihre Seele an die Hydra verkauft – jene düstere Unterwelt, für die sie als Meisterdiebin arbeitet und wertvollen Diamantschmuck aus den Villen der Reichen stiehlt. Was mit den Diamanten geschieht, interessiert Sara nicht – bis der mysteriöse Damir in den Katakomben der Unterwelt auftaucht. Die beinah magische Anziehungskraft zwischen den beiden weckt in Sara übermenschliche Fähigkeiten, von denen sie bisher nichts ahnte. Die Fähigkeiten einer Diamantkriegerin. Ein gefährlicher Wandlungsprozess setzt ein, an dessen Ende Sara sich entscheiden muss, auf welcher Seite sie steht: auf der des Lichts oder des Schattens. Quelle
Meine Meinung Sowohl Klappentext als auch Leseprobe dieses Romans klingen faszinierend, spannend und sehr ähnlich wie Jennifer Estep, deren Bücher ich, wie ihr sicherlich mittlerweile wisst, sehr gern lese. Es klingt nach Magie, Mystik und Macht, aber dieses Versprechen konnte Damirs Schwur für mich leider nicht halten. Ich bin total enttäuscht, um es kurz zu fassen.
Vor ein paar Jahren habe ich schon mal ein Buch von Bettina Belitz angefangen zu lesen, es dann aber abgebrochen, weil mir weder der Stil noch die Geschichte selbst gefielen. Ich habe der Autorin hiermit eine zweite Chance gegeben, mich zu überzeugen, aber sie hat es definitiv nicht geschafft. Die meiste Zeit war ich beim Lesen gelangweilt und ich gestehe, ich habe nicht jeden Satz gelesen, wenn es wieder einmal eine seitenlange Beschreibung gab. Während der ersten vier Fünftel des Buches kam ich mir vor wie eingesperrt in dem Kopf eines neurotischen und sehr anstrengenden Mädchens, das ständige innere Monologe hält. Wer bin ich, was soll das, was ist hier gerade passiert, wer will etwas von mir und was will er, meine Mutter hasst mich, ich liebe meine Großmutter, Maria ist die einzige Freundin, die ich habe aber ich kenne sie eigentlich gar nicht, die Schule ist überflüssig, lasst mich doch alle in Ruhe, mein Boss ist ein A****loch, mein Leben ist ein Desaster, wer ist dieser fremde Typ, der ist ja irgendwie scharf, ich will diese La Loba kennen lernen, mir ist so übel, mein Job ist anstrengend, aber ich bin ja soo gut, dass er schon wieder langweilig wird, ich werde sterben, warum bin ich nur so alleine, Damir ist ja da, ich bin nicht alleine, oh, jetzt bin ich wieder allein, … und so geht es immer weiter. Es ist schlicht immer wieder das gleiche, und das zieht sich über gut 250 Seiten! Dabei erfährt man kaum etwas über Saras Familie, mit Ausnahme ihrer Mutter und Großmutter. Hat sie überhaupt einen Vater? Und auch am Ende des Buches ist mir das Mädchen, das die Hauptfigur ist, noch ganz fremd. Ich stecke die ganze Zeit in ihrem Kopf, und kenne sie kein bisschen. So etwas mag ich gar nicht. Auch Damir ist mir fremd geblieben, wie ein Schemen in der Nacht, der auch noch im Schlagschatten eines Hauses steht. Ich habe nicht einmal Kopfkino-Gesichter für die beiden, und das ist mir schon lange nicht mehr passiert.
Ich glaube, die Geschichte hätte großes Potential gehabt, ein Knüller zu werden. Die Idee der Diamantkrieger finde ich, soweit ich sie verstanden habe – wobei ich mir nicht 100%ig sicher bin, dass ich das tatsächlich tue -, sehr interessant und vermutlich war es deshalb so ein Must-Have für mich. Aber es ist wieder einmal der Stil der Autorin, der mich abschreckt und mir überhaupt nicht gefallen hat. Nur eines muss ich ihr lassen: Sie weiß, wie man Rätsel entwickelt und Cliffhanger setzt. Das Ende hat mich tatsächlich kurz überlegen lassen, ob ich den zweifellos kommenden Folgeband lesen wollte. Jetzt, mit ein bisschen Abstand, bin ich mir aber relativ sicher, dass ich das nicht tun werde.
Ich möchte dieses Buch ungern verreißen, denn ich bin sicher, es gibt Leute, die gefesselt davon sein werden. Für mich war es schlicht nicht das richtige, und ich werde wohl wieder mindestens ein paar Jahre brauchen, ehe ich ein Belitz-Buch in die Hand nehme.
Fazit Nach großen Erwartungen, geschürt durch Klappentext und Leseprobe, ist dieses Buch für mich eine einzige, große Enttäuschung gewesen.
Ja, langatmige Beschreibungen sind heute total out. Ich weiß noch, dass ich sie früher, als ich noch Karl May las, auch immer überschlagen habe. 😀
Hey Henrike,
Deine Rezension ist richtig toll! Ich musste ein wenig schumzeln über deinen interpretierten inneren Monolog von der Protagonistin. 😀
Liebe Grüße,
Sarah
Danke! Schmunzeln ist gut, oder? 😉
Liebe Grüße!
Huhu Henrike,
da haben wir ja tatsächlich so in etwa die gleiche Meinung zu diesem Buch. Echt schade, denn eigentlich war die Grundidee so toll!
Ich muss allerdings gestehen, dass die Geschichte irgendwie trotzdem eindrücklich war, denn mir ist sie selbst jetzt, nach Monaten, immer noch sehr präsent im Kopf.
Viele Grüße
Nicole
Ich kann mich ehrlich gesagt kaum noch erinnern… 😉 LG