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[Rezension] Berufen – Gefangen in Flammen (Nico Abrell)

Titel: Berufen – Gefangen in Flammen
Autor(in): Nico Abrell
Verlag: BoD
Format: TB
Seitenzahl: 464
Erschienen: 29. April 2015
ISBN: 978-3734789427
Preis: 14,99€
Erworben: Mai 2015; Vielen Dank für das RezEx!

Erste Worte[PROLOG, siebzehn Jahre zuvor] Die Sonnenstrahlen schienen durch das Geäst der Bäume und die tanzenden Lichtpunkte zeichneten lustige Muster auf den Boden unter ihren Füßen. 

Inhalt

Als Lucas von Albträumen heimgesucht wird, redet er sich ein, dass es keine große Sache sei und dass das schon mal vorkommen könne. Doch mit jeder weiteren Nacht verschlimmern sich die Träume und scheinen immer realer zu werden. Jedes Mal sieht er das Gleiche: Eine wunderschöne Frau, leidend und gefangen in Flammen. Und als plötzlich der griechische Gott Hermes vor seiner Nase auftaucht, ist ihm klar, dass sein altes Leben längst der Vergangenheit angehört… Die Geschichte eines Jungen, dessen Schicksal durch die griechische Mythologie schlagartig verändert wird. DER AUFTAKT DER »BERUFEN«-TRILOGIE

Quelle: amzn.to/1ES7hpI

Meine Meinung

Vor ein paar Monaten habe ich vom jungen Autor persönlich seinen Roman geschickt bekommen, zu Rezensionszwecken natürlich. Jetzt habe ich die Zeit gefunden, mich wirklich damit zu beschäftigen, und hier ist daher auch die Rezension.

Um ehrlich zu sein, dachte ich im ersten Moment beim Lesen schon, dass die Geschichte inhaltlich sehr an die Göttlich-Trilogie erinnert, und ich kann mir auch vorstellen, dass sie Percy Jackson nahe kommt, mit dieser Sohn-eines-griechischen-Gottes-Geschichte. Schlimmer als diese Ähnlichkeit finde ich aber die Tatsache, dass dieses Buch scheinbar kaum überarbeitet wurde, ehe es in den Druck ging. Es sind dermaßen viele Fehler – inhaltlicher Natur (zum Beispiel bezeichnet eine Frau sich als Sohn) und sprachlich / grammatikalisch – vorhanden, dass es schon fast keinen Spaß mehr macht, das Buch zu lesen. Der Autor ist erst 16, das spielt natürlich eine Rolle, aber irgendjemand hat wohl Kontrolle gelesen. Das wirkt einfach schlampig, um es hart auszudrücken. Auch gibt es Wortwiederholungen innerhalb weniger Sätze, grobe Rechtschreibfehler und dergleichen, das macht es einfach unsympathisch.

Die Handlung hangelt sehr dicht an der Persephone-Sage (von Hades entführt, aber mit Zeus‘ Zustimmung in der Unterwelt festgehalten, Göttin der Fruchtbarkeit etc.) entlang und scheint das Leben eines High School-Schülers einbringen zu wollen. Leider kommt auch hier wieder ins Spiel, dass der Autor noch nicht das Alter der Figur erreicht hat, die den Protagonisten seiner Geschichte gibt. Es fehlt an Glaubwürdigkeit, weil vieles einfach nicht stimmen kann. Ich möchte jetzt nicht alles schlecht machen, denn ich finde es beeindruckend, wenn jemand neben der Schule und allem genug Zeit findet, um innerhalb eines Monats ein Buch diesen Umfangs zu schreiben. Dass jemand überhaupt die Geduld und den Elan dazu hat. Aber es ist einfach so, dass die Geschichte enormes Potential hat, doch weder die Figuren noch die Handlung noch der Schreibstil sind überzeugend. Hieran kann man noch jede Menge arbeiten, ehe das Buch „kompetent“ wird.

Um noch ein paar gute Dinge zum Schluss aufzuzählen: Das Cover wurde zwar sichtlich von einem Laien gestaltet, ist dafür aber sehr gut geworden. Besonders das kaum sichtbare Feuer, das sich in der Pupille spiegelt, finde ich sehr gut gelungen. Das einzige, das mich am Cover wirklich stört, ist die schwarze Fläche in der linken oberen Ecke. Vielleicht lässt diese sich dadurch verdecken, indem der Name des Autors hervorgehoben wird, durch Größe oder vielleicht auch schon durch eine Verschiebung des Schriftzugs.

Fazit

Eine gute Idee, die mich an Göttlich verliebt und Folgebände und an das, was ich mir unter Percy Jackson vorstelle, erinnert, aber definitiv ist hier noch mehr herauszuholen.

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