Titel: Die achte Wächterin – Die Zeitenspringer-Saga 1
Autor(in): Meredith McCardle
Verlag: Piper Ivi
Format: TB
Seitenzahl: 416
Erschienen: 11. Mai 2015
ISBN: 978-3-492-70352-9
Preis: 16,99€
Erworben: Juni 2015; Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!
Erste Worte: Der Mann mit der grünen Krawatte beobachtet mich jetzt schon den ganzen Tag. Komisch. Sowohl die Krawatte als auch das Beobachten. Seine Krawatte ist wirklich grün.
Inhalt
Spannend, überraschend, einzigartig – der Auftakt zu einer neuen Zeitreise-Reihe!
Wer auf eine geheime Spezialschule der Regierung geht, den sollte eigentlich nichts mehr wundern. Dennoch fällt die junge Amanda aus allen Wolken, als eine mysteriöse Geheimorganisation sie rekrutiert und vorzeitig vom College holt. Noch viel unglaublicher ist jedoch, dass diese Organisation namens Annum Guard echte Zeitreisen unternimmt! Seit Jahren optimiert sie unsere Vergangenheit. Bisher bestand sie aus sieben Wächtern, doch nun soll ein achtes Mitglied hinzukommen – Amanda. Wieso ausgerechnet sie ausgewählt wurde, ist ihr schleierhaft. Tatsache ist jedoch: Ist man einmal in der Organisation, bleibt man dort für immer. Amanda muss lernen, bei Annum Guard klarzukommen – mit den Zeitreisen, der furchtbaren Zicke Yellow und mit dem mysteriösen Blue. Doch Amanda kommt einer gefährlichen Verschwörung auf die Spur …
Quelle: http://www.piper.de/buecher/die-achte-waechterin-isbn-978-3-492-70352-9
Meine Meinung
Wenige Bücher werden derart intensiv beworben, ehe sie erscheinen, wie es hierbei der Fall war. Meine Güte, egal, wohin man sah: Überall Plakate, Flyer, Leseproben, Presseinformationen, kurze Vorab-Rezensionen, Werbe-Beiträge auf Blogs… Sogar Leute, die sich sonst nicht so intensiv mit Fanasyromanen beschäftigen oder Zeitreisen eigentlich nichts abgewinnen können haben plötzlich dieses Buch gelesen und davon erzählt. Irgendwann war ich an dem Punkt, dass ich wissen wollte, was es mit diesem Buch auf sich hat, dass alle so besessen davon sind. Zack, Rezensionsexemplar bestellt, erhalten, gelesen. Tja, und jetzt bin ich an der Reihe mit dem Rühren der Werbetrommel.
Die Charaktere gefallen mir mal mehr, mal weniger. Amanda zum Beispiel mag ich gar nicht. Sie ist eine junge Frau, die in einer harten Umgebung aufwächst und gelehrt wird, damit umzugehen, aber innerlich ist sie ein weinerliches kleines Mädchen, das nur zurück zu ihrem Freund will und ein ruhiges gesittetes Leben dem Abenteuer, in das sie quasi hineingeboren wurde, vorziehen würde. Abe, ihr Freund, scheint genau so ein weiches Herz zu haben wie Amanda, aber er wirkt härter, als käme er wirklich mit all dem klar, was um ihn herum passiert. Yellow war mir von Anfang an sympathisch und ich bin froh, dass sie sich tatsächlich so entwickelt hat, wie ich es erhofft hatte. Blue ist mir irgendwie unheimlich und das „mysteriös“, wie er im Klappentext beschrieben wird, erscheint mir absolut fehl am Platz. Indigo dagegen mag ich, und es ärgert mich, dass Abe plötzlich wieder auftaucht. Andererseits könnte sich im zweiten Band dann eine Dreiecksbeziehung anbahnen… Mal sehen.
Die Handlung ist tatsächlich mal etwas völlig anderes, und daher wird auch die Begeisterung kommen, die dieses Buch umgibt. Zeitreisen mithilfe einer Uhr (oder eines Chronografen, hust) kennen wir ja schon aus Rubinrot und Konsorten, aber das hier ist noch etwas anderes. Eine geheime Regierungsorganisation, von der nur die ganz hohen Tiere wissen und diejenigen, die daran beteiligt sind? Ein Internat, in dem die Schüler auf die große weite böse Welt vorbereitet werden, indem sie Krav Maga und Observierung und solches Agentenzeug lernen? All das sind Dinge, von denen jeder Leser angelockt wird.
Was mir aber neben der Hauptfigur ebenfalls nicht so gut gefällt, ist der Schreibstil. Nicht nur am Anfang ist es schleppend und langweilig, auch später ist es im Grunde nur die Tatsache, dass es inhaltlich etwas interessanter wird, die mich ans Buch gefesselt hat. Ganz zum Schluss jedoch, in den letzten zwei, drei Kapiteln, ist mit einem Mal jede Seite spannungsgeladen. Alles ist interessant, der Schreibstil hat sich irgendwie verändert, die Leute handeln mehr nach meinen Erwartungen und Hoffnungen.
Ich hoffe also, dass sich das Muster dieser letzten Seiten im zweiten Band fortsetzt. Ob ich den lese, überlege ich mir aber noch.
Fazit
Nicht ganz so, wie erwartet, aber es wird mit der Zeit besser. Und am Ende ärgerte ich mich wirklich, dass das Buch zuende war.
* * * * *
Die Reihe
- 1. Die achte Wächterin
- 2. Die Farbe der Zukunft (erscheint am 9. November 2015)