Titel: Die 100
Autor(in): Kass Morgan
Verlag: Heyne fliegt
Format: ePub
Erschienen: 27. Juli 2015
ISBN: 978-3-641-15602-2
Preis: 9,99€
Erworben: Juli 2015; Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!
Erste Worte: [Clarke] Die Tür glitt zur Seite und Clarke wusste, dass es Zeit war zu sterben.
Inhalt
Eine packende Mischung aus »Der Herr der Fliegen« und »Die Tribute von Panem«
Seit einem vernichtenden Atomkrieg lebt die Menschheit auf Raumschiffen. 300 Jahre lang hat niemand mehr die Erde betreten. Doch nun sollen 100 jugendliche Straftäter das Unmögliche wagen: zurückkehren und herausfinden, ob ein Leben auf dem blauen Planeten wieder möglich ist. Doch was die idealistische Clarke, der geheimnisvolle Bellamy und die anderen Verurteilten nach ihrer Ankunft vorfinden, raubt ihnen den Atem. Ein tödliches Abenteuer beginnt, auf das sie kein Training der Welt hätte vorbereiten können …
Quelle: http://www.randomhouse.de/ebook/Die-100-Roman/Kass-Morgan/e456798.rhd
Meine Meinung
Tja, nun – da ich die TV-Serie gesehen habe, ehe ich das Buch angefangen hatte, bin ich nun natürlich nicht ganz so begeistert von diesem, weil ich immer auf der Suche nach bekannten Figuren oder Handlungssträngen war, obwohl ich wusste, dass die Serie stark von der Vorlage abweicht. Memo an mich: Lies das Buch immer zuerst. Die Serie findest du hinterher trotzdem noch gut!
Ein paar Worte zum Cover vorweg: Dass die Seriendarsteller abgebildet sind, ist etwas irreführend – so tauchen Jasper und Finn beispielsweise gar nicht auf (obwohl man vermuten könnte, dass Luke die Vorlage für Finn war…) -, aber diese Tatsache sorgt natürlich für die Bekanntheit des Buches, daher ist es zu verstehen. Und optisch ist das ja auch echt gut gemacht. Den Schriftzug „Die 100“ finde ich übrigens extrem super, sowohl hier, als auch im Serienvorspann. Da haben die Grafiker eine klasse Arbeit geleistet. Insgesamt ist das Cover düster und grau, aber doch durch das Licht und auch teilweise die Haltung der Personen voller Hoffnung. Einfach genial, wenn einem das erst einmal aufgefallen ist.
Die Grundidee ist recht simpel, wie bei so ziemlich allen Dystopien: Eine Gruppe Menschen versucht auf sich allein gestellt zu überleben und wird dabei recht kreativ, aber auch mit großen Gefahren konfrontiert, und ab und zu stirbt mal einer. Ach ja, und die Erde sollte eigentlich unbewohnbar sein, weshalb die Menschheit sich auf Satelliten geflüchtet hat – allerdings scheinen ein paar Leute überlebt zu haben und machen nun den Neuankömmlingen das Leben zur Hölle. Und damit das Ganze in den Jugendbuchbereich passt, sind die Protagonisten von Hormonen gebeutelte Teenager. Hurra. 😉
Diese Idee ist aber erstaunlich gut umgesetzt. Die Kapitel sind aus den jeweiligen Perspektiven verschiedener Jugendlicher geschrieben und immer wieder wird in Rückblicken, die durch eine andere Schriftart gut zu erkennen sind, berichtet, was ihre Gedanken in Schach hält. In der Gegenwart werden Andeutungen mysteriöser Art gemacht, in den Flashbacks werden diese zuerst annähernd, später detailliert erklärt. Dabei gibt es Kapitel aus Sicht der Sträflinge auf der Erde, aus Sicht eines Sträflingsmädchens, das vom Transportschiff geflohen ist und sich daher auf dem Satelliten befindet. Jeder hängt seiner eigenen Vergangenheit nach und versucht dabei so gut es geht die Gegenwart zu bewältigen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Ich möchte fast behaupten, die Autorin hat für jede erzählende Figur einen eigenen „Slang“ entwickelt. Jeder hat seinen eigenen Sprachstil, ein eigenes Vokabular, seine eigene Art eben, die auch im Gesprochenen und Gedachten ausgedrückt wird. Sowas habe ich bisher selten gesehen und ich bin echt beeindruckt, wie gut das hier gelungen ist.
Die Charaktere sind so ein Thema für sich. Da ich die Serie kenne und damit auch die Figuren habe ich natürlich immer wieder gedacht, jetzt kommt er gleich um die Ecke, das könnte doch XY sein, … sowas eben. Leider ist das aber nicht der Fall, und auch die Charaktere, die in die Serie aufgenommen wurden, sind teilweise völlig anders beschrieben. Und manche der Figuren aus dem Buch waren mir völlig fremd, da sie nicht in der Serie auftauchen. Ich gehe darauf jetzt nicht genauer ein, da das in Spoiler ausarten würde, aber ich formuliere mal vorsichtig, dass ich von den Figuren etwas enttäuscht bin. In diesen Momenten hätte ich mir wieder selbst in den Hintern treten können, dass ich das Buch nicht zuerst gelesen habe…
Insgesamt ist das Buch zwar kürzer als gedacht und auch weit entfernt von meiner Vorstellung davon, aber wenn ich versuche, meine Erwartungen und Eindrücke von der Serie außen vor zu lassen (was nicht wirklich gelingt, wie ihr sicher längst gemerkt habt), ist es doch echt gut. Ich werde mir den zweiten Band anschaffen und hoffen, dass ich meine Erwartungen so weit herunterschrauben kann, dass es mir besser gefällt. Denn von der Serie bin ich echt begeistert!
Fazit
Gutes Buch – super Idee! -, aber man sollte es lesen, bevor man die Serie sieht…
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Die Reihe
- Die 100
- Tag 21 (erscheint am 14. Dezember 2015)
Der TV-Serien-Trailer
[…] finde ich, dass die Protagonistin Emma Bellamy, die wegen der inhärenten Macht von wahren Namen unter dem Tarnnamen D’Artagnan agiert, […]