Ich habe vor vielen Jahren in der Bibliothek ein Buch gesehen, auf dessen Cover schillernde Libellenflügel zu erkennen waren. Nachdem ich das gelesen hatte, war es um mich geschehen: Ich habe bis auf wenige Ausnahmen alle Jugendbücher von Antje Babendererde gelesen, sie alle sind Gott sei Dank in der örtlichen Bibliothek zu bekommen. Jetzt habe ich also auch das letzte beendet: Julischatten.
(Original-) Titel: Julischatten
Autorin: Antje Babendererde
Verlag: Arena Verlag
Format: Hardcover
Seitenzahl: 474
Erschienen: 2012
Auflage: 1
ISBN: 978-3-401-06589-2
Preis: 17,99 €
Inhalt / Klappentext:
Simona will Sim genannt werden, weil das besser zu ihrer roten Igelfrisur und den verrückten Klamotten passt, hinter denen sie ihre Gefühle verschanzt. Ihren siebzehnten Geburtstag verbringt sie nach einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Sims Eltern wissen keinen anderen Rat, als sie zu ihrer Tante Jo in die USA zu schicken, ins Pine-Ridge-Indianerreservat. Doch was Verbannung sein sollte, wird für Sim zur Rettung. Denn dort lernt das Mädchen mit dem schiefen Lächeln die beiden unzertrennlichen Freunde Jimi und Lukas kennen. Während sie sich Hals über Kopf in den coolen Jimi verliebt, zeigt der blinde Lukas Sim eine Welt, die ihre wieder lebenswert erscheint. Doch dann ziehen Schatten über der Prärie auf…
Meine Meinung:
Der Beginn wirft mich als Leser ins kalte Wasser: Das Mädchen, Sim, ist völlig am Ende, bereits auf dem Weg in die Verbannung, wie sie es formuliert. Nach und nach taut sie auf, sieht das Gute in der Welt. Findet Freunde, die sie so lieben, wie sie nun mal ist. Findet Familie.
Dieses Buch ist wieder eines in der Reihe von sehr gut geschriebenen Indianerromanen. Die Handlung ist unglaublich gut recherchiert! Ich könnte jetzt ins Flugzeug steigen und mir vorstellen, dass es ganz genau so passiert, wie beschrieben.
Auch, wie die Figuren miteinander umgehen, finde ich gut. Der Charakter von Sim ist einfach nur herrlich dargestellt und ihre Tante Jo ist zum Knutschen – auch, wenn ihr das, wenn sie das hier lesen würde, wohl nicht gefallen würde… 🙂
Was mir gar nicht gefällt, ist eine ganz bestimmte Wendung in der Handlung. Diese tritt zwar erst im letzten viertel des Buches ein, aber trotzdem macht sie viel kaputt. Das ist traurig. Bis dahin hatte ich schöne Lesezeit, aber danach habe ich dieses Ereignis einfach nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Die Handlung ging natürlich weiter und es ergab auch einen Sinn, warum dieses Ereignis (das ich ohne zu spoilern nicht ausführlicher beschreiben kann) geschehen musste. Dennoch wäre es mir lieber gewesen, wenn es nicht dazu gekommen wäre…
Trotzdem ist das alles in allem ein schönes Buch und hat mir einige unterhaltsame Stunden geschenkt. Julischatten bekommt also
4 von 5 Punkten.
Habt ihr schon Indianerromane gelesen, vielleicht sogar welche von Antje Babendererde? Was haltet ihr davon?
Ich habe mal ein Buch von ihr im englischen Original gelesen und war fasziniert von ihrer wunderbaren Art mit Sprache umzugehen. Sie schreibt sehr gute Bücher.
Auf Englisch habe ich von ihr noch nichts gelesen – aber ich bin auch eher der Übersetzungstyp. Klingt gut.