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Schlagwort: CrossCult

Rezension: Café con Lychee 1. Liebe ist wie Bubble Tea | Emery Lee

Hui, so schnell wie Café con Lychee habe ich lange kein Buch mehr inhaliert! Entweder ist es so geschrieben, dass man nur so durch die Seiten fliegt, oder ich habe die Buchstaben förmlich aufgesogen: Für diese gut 350 Seiten habe ich keine vier Stunden gebraucht!

Worum geht es?

Manchmal kann sich erbitterte Rivalität in etwas Süßes verwandeln. Theo Mori und Gabriel Moreno haben sich nie verstanden. Ihre Eltern führen rivalisierende Geschäfte – ein asiatisch-amerikanisches Café und eine puerto-ricanische Bäckerei. Und damit nicht genug: Gabis Ungeschicklichkeit hat das Fußballteam, in dem sie beide spielen, schon unzählige Siege gekostet.

Da Gabi es nicht wagt, offen über seine Sexualität zu sprechen und seine Träume zu verfolgen, sieht er seine Zukunft in der Bäckerei. Theo trägt schwer am Gewicht familiärer Erwartungen: Um überhaupt daran denken zu können, Vermont endlich hinter sich zu lassen, muss er dafür sorgen, dass die Lebensgrundlage seiner Eltern gesichert ist. Als ein „Fusion Café“ die Existenz beider Familienbetriebe bedroht, müssen Theo und Gabi sich einer unerfreulichen Wahrheit stellen: Sie können ihr jeweiliges Ziel nur erreichen, wenn sie zusammenarbeiten. Gemeinsam kochen sie einen Plan aus: die geheime Operation „Snack-Verkauf in der Schule“, mit der sie Kunden zurückgewinnen wollen.

Doch können sie ihre Streitigkeiten lange genug beiseitelassen, um die Läden ihrer Eltern zu retten? Und was, wenn sie in Abwesenheit des alten Grolls Gefühle füreinander entwickeln? Eine köstliche romantische Komödie, gut gewürzt und mit einem Hauch Süße!

Die Geschichte von Theo und Gabriel kann ich nur von außen beurteilen, aber aus meiner Perspektive ist sie extrem realistisch. Einer out and proud, der andere hadert aus guten Gründen mit seiner Sexualität und lernt erst nach und nach die positiven Seiten davon kennen. Dazu kommen übervorsichtige Eltern mit hohen Erwartungen und ständige Vergleiche zu älteren Geschwistern, Selbstzweifel, Existenzängste, die sich von Eltern auf ihre Kinder übertragen, Ärger mit der entfernten Familie, kulturelle Differenzen zwischen Elternhaus und der Umgebung, in der man lebt, Druck von Vermieter und Arbeitgeber, gesellschaftliche Erwartungen an der Schule, Sorgen über die eigene Körperlichkeit – Emery Lee schafft es, all das zu erzählen und anzudeuten, ohne in erzieherische Maßnahmen zu verfallen.

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#Mangamonat Q & A: Cross Cult Verlag

Wie schon dem altraverse Verlag zuvor durfte ich auch dem Cross Cult Verlag einige Fragen zur Arbeit in einem Mangaverlag stellen. An dieser Stelle also noch mal ein herzliches Dankeschön dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt, trotz Vor-der-Leipziger-Buchmesse-Stress so ausführliche Antworten zu formulieren!

Ja, es sind dieselben Fragen, die ich auch dem altraverse Verlag gestellt habe. Ich finde es durchaus interessant, verschiedene Perspektiven zu einem Thema zu betrachten – und altraverse ist ganz jung und auf Manga spezialisiert, während Cross Cult sich bereits etabliert, aber erst kürzlich mit Manga gestartet ist.

Q: Wie unterscheidet sich die Arbeit an/mit Manga von der Arbeit an/mit Romanen?
A: Eigentlich kaum. Comics/Manga sind für die Grafiker mehr Arbeit, da der Text ja schön in die Blasen gesetzt und auch mal ein Soundword retuschiert werden muss. Bei den Romanen haben dann die Übersetzer deutlich mehr Arbeit, dafür ist der Text deutlich leichter zu setzen. Am Ende vom Tag läuft es aber in beiden Fällen ähnlich: Man kauft eine Lizenz, bekommt das Material, übersetzt, setzt den Text ein, lässt die Korrekturschlaufen drüberlaufen und am Ende wird gedruckt.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Zeichnern und Textern?
Unterscheidet sie sich von der Zusammenarbeit mit „normalen“ Autoren?
Nein, auch hier nicht wirklich. Wir produzieren ja nur sehr wenig selbst und ob man jetzt einen Titel von einem Zeichner/Autor lizenziert, oder von einem Autoren macht keinen großen Unterschied. Meist ist sowieso eine Agentur zwischengeschaltet, die die Kommunikation übernimmt.

Durch welche Stationen und Hände geht ein Manga, bis er in die Buchhandlung
kommt? 
Erst wird ein Titel gescoutet, dann wird ein Angebot für die Lizenz abgegeben. Wird dieses Angebot angenommen, bekommt man vom Lizenzgeber das Material und kann damit anfangen, die Seite zu platzieren und aufs Format anzupassen. Parallel wird das Cover und der Umschlag gelayoutet. Ein externer Übersetzer bringt den Text vom Japanischen ins Deutsche, der dann wiederum von den Grafikern in den Manga gesetzt wird. Danach geht’s ab in die Freigabe nach Japan und wenn die dann kommt, kann man praktisch drucken. Die Druckerei liefert die gedruckten Bände dann an unseren Vertrieb und der liefert alles in den Handel aus. 

Ein Kommentar

#Mangamonat Kurzrezension: CrossCult

Der Cross Cult Verlag hat noch kein breites Programm, bietet aber auch Manga an. Da sich das Programm eher an die Kunden richtet, die bereits in der Comic-Sparte fündig werden – zu denen ich mich leider nicht zählen kann -, habe ich nur zwei Manga gefunden, die mich durch Klappentext oder Leseprobe neugierig machten. Deshalb habe ich mich auch bei den Comics umgesehen, um euch mehrere Titel des Cross Cult Verlags vorstellen zu können.

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