Ich bin brünett. Braunhaarig. B- Mehr fällt mir jetzt nicht ein. Aber ich habe keine möglicherweise tödliche Krankheit, die mich dazu zwingt, jeden Tag die Haarfarbe zu wechseln. Dennoch ist diese Geschichte eine, die jeden (be-) treffen könnte und auf sehr einfühlsame und doch lebensbejahende Weise erzählt wird.
Sophie, 21 Jahre alt und lebensfrohe Architekturstudentin, bekommt die Diagnose Krebs mit einer 15%igen Überlebenschance. Sie beginnt eine Chemotherapie und, als ihr die Haare auszufallen beginnen, verschiedene Perücken zu tragen. Mit jeder Perücke nimmt sie auch einen anderen Charakter an. Daisy, die blonde Diva, flirtet gern und ist extrovertiert; Sue, die einen roten Fransenbob trägt, ist freundlich und lebt eher sorglos; Blondie ist lebensfroh; Lydia kommt der echten Sophie mit ihren langen dunkelbraunen Haaren noch am nächsten, ist aber nicht ganz so frei wie Sophie. Aus einer Laune heraus beginnt Sophie, einen Blog zu schreiben über sich, ihre Krankheit und ihre neun Perücken, über ihren Balladen singenden Krankenpfleger, ihre todkranke aber jeden-Moment-lebende Freundin Chantal, die sie bei der Gruppenchemo kennengelernt hat und eben alles, was ihre Alter Egos erleben.
Ich finde diesen Film schon fast zu positiv für dieses ernste Thema, aber nachdem das Buch scheinbar so geschrieben ist (ich gehe einfach mal davon aus, denn ich habe es noch nicht gelesen und werde es wohl auch nicht mehr tun), ist das in Ordnung. Es wird schließlich die Geschichte einer Frau (Sophie van der Strap) erzählt, die den Kampf gegen den Krebs gewonnen hat. Da ist das schon okay. Ich jedenfalls fand, dass die fast zwei Stunden Film echt schnell vorüber gingen, der Film ist einfach gut gemacht.
Das Mädchen mit den neun Perücken – Eine spannende Geschichte, die zeigt, dass Aufgeben nicht drin ist und man auch aus den auswegslosesten Situationen wieder herauskommen kann. Und manchmal hilft dabei ein Blog… 😉