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The Vampire Diaries: It’s finally over!

Anfangs gehörte ich zu denjenigen, die begeistert jede Woche spätabends den Fernseher einschalteten (nachdem man sich mindestens einen großen Streit mit Eltern und Geschwistern geliefert hat, wer über das Programm entscheidet) und Sixx (oder auf welchem Sender auch immer TVD kam) auswählten, wenn eine neue Folge TVD lief. Und bei dem Satz „Hello, brother!“ in ein mehrere Stunden anhaltendes Dauergrinsen verfiel. Je mehr Staffeln die Serie jedoch andauerte, desto weniger konnte sie mich fesseln. Als dann (möglicher SPOILER) Elena bzw. Nina Dobrev die Serie verließ und sie nur noch in Rückblenden auftauchte oder über sie gesprochen wurde (SPOILER ENDE), hatte ich die Faxen dicke und legte die Serie ad acta. Ich notierte mir aber gewissenhaft, bei welcher Episode ich ausgestiegen war, sodass ich bei einem rückkehrenden Interesse wieder an der richtigen Stelle beginnen konnte.

Währenddessen habe ich zwischendurch angefangen, die Romanreihe von Lisa J. Smith zu lesen, auf der die TV-Serie basiert. Der erste Schock: rein optisch, aber auch charakterlich wurden viele Figuren für die Serie abgeändert und ich las quasi eine vollkommen andere Geschichte. Die zweite Erkenntnis war, dass ich die Serie immer noch lieber mochte, als die Romanvorlage. Noch vor dem dritten Band habe ich also auch von den Büchern die Finger gelassen.

Dann hörte ich gegen Anfang diesen Jahres, dass die Serie nach der achten Staffel eingestellt werden würde. Ein Ende war also in Sicht. Das motivierte mich, die sechste Staffel fortzusetzen und im Schnelldurchlauf die Serie zu beenden. Das habe ich vor kurzem geschafft. Ich habe die letzte Episode der Vampire Diaries geschaut und damit eine weitere Serie abgeschlossen. Das ist schon an sich immer ein befriedigendes Gefühl für mich. In diesem Fall ist es allerdings nicht nur das, sondern ich freue mich auch darüber, wie die Episode endete.

Einige Dinge sind mir unklar, andere gefielen mir sehr gut und wieder andere haben genau meine Wünsche für ein eventuelles Ende von The Vampire Diaries erfüllt. Wer die finale Episode NICHT gesehen hat, sollte jetzt mit dem Lesen aufhören und wiederkommen, wenn das erledigt ist, denn ab jetzt wird es von SPOILERN nur so wimmeln.

ENDE SPOILERFREIE ZONE – ENDE SPOILERFREIE ZONE – ENDE SPOILERFREIE ZONE


Elenas Koma: Meh!

Also erst einmal: Wer lässt die Hauptfigur einer TV-Serie einfach so, auf eine total unspektakuläre Art und Weise, verschwinden bzw. in ein Koma versetzen, sodass zwar alle über sie reden, aber sie selbst logischerweise keinen weiteren Auftritt haben kann? (Wer jetzt GRRM schreit: ja, ihr habt recht, aber das hier ist eine andere Situation!) Irgendwann ging mir das Gerede über Elena so auf die Nerven, dass das tatsächlich der Grund war, die Serie zu pausieren. Wäre sie gestorben, hätten die übrigen irgendwie damit abgeschlossen oder Wege gefunden, damit fertig zu werden (bzw. sich umzubringen und dieses Gejammer sein zu lassen). Aber diese omnipräsente Hoffnung hat für mich zu viel Raum eingenommen, gerade bei Damon.


Figuren und Paare

Die Charakterentwicklung fand ich zwischenzeitlich auch etwas merkwürdig: Hat es nicht inzwischen jeder mit jedem getan? Kam mir zeitweise so vor. Letztendlich bin ich aber ganz zufrieden damit, wer mit wem zusammen gekommen ist. Besonders für Bonnie habe ich mich gefreut, als sie Enzo gefunden hat. Elena und Damon passen so viel besser zusammen, als Elena und Stefan, und Caroline und Stefan haben sich gegenseitig sowas von verdient. Alaric hat zwar nicht nur seine erste, sondern mit Jo auch seine (fast) zweite Frau verloren, aber in seinen Kindern und mit der Schule seine Bestimmung gefunden. Dass im Finale so viele Charaktere wieder auftauchten, hat mich echt gefreut. Als Vicky auftauchte, habe ich gequietscht, und als ich Jeremy gesehen habe, kullerte die erste Freudenträne. Als ich Lexi neben dem kleinen roten Flitzer warten sah, heulte ich wie ein Schlosshund. Und es war kein schönes Weinen …


Positives und Negatives: Finale

Ja, ich habe geweint. So sehr mich auch manche Dinge störten (warum zum Teufel verschwindet Damon plötzlich, als er mit Elena händchenhaltend die Straße entlangspaziert? Wieso sehen die beiden sich in ihrer komischen Totenwelt nicht wieder, wenn sie doch Seelenverwandte sind, sondern sie findet ihre Familie und er geht zu Stefan, der scheinbar nichts anderes getan hat, als auf ihn zu warten? Und da ich gerade dabei bin: mir war klar, dass jemand sterben muss und dass es in seinem dummen Heldenkomplex wahrscheinlich Stefan sein würde, aber Caroline so zurückzulassen, das nervte mich echt.), so sehr gefielen mir andere. Die Zusammenführung so vieler Figuren, die irgendwann mal gestorben waren oder gestorben worden waren, die die Stadt verlassen (mussten) und die ihr Leben lang gelitten haben, bevor sie jetzt ihren Frieden fanden; das Mensch-Sein von Damon und Elena – sie haben also beide endlich bekommen, was sie wollten – und Carolines Mutterschaft; die Fröhlichkeit und, ganz wichtig, die Normalität. Meine Güte, ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr ich die Normalität aus den ersten paar Folgen vermisste!


Fantasy und Wesen

Bei Supernatural habe ich kein Problem mit Kämpfen gegen Engel und Luzifer höchstpersönlich, aber für The Vampire Diaries war es mir schon zu abgedroschen, als die ursprünglichen Vampire, die schließlich mit The Originals ihr eigenes Spin-Off bekamen, auftauchten oder Silas alles durcheinander brachte. Das passte einfach nicht zur Geschichte. Die Hexenclans ergaben als Feinde ebenso wie die Werwölfe so viel mehr Sinn und sogar die Jäger habe ich den Serienmachern abgekauft. Sobald es aber zu weit in die Vergangenheit ging, wurden die Erklärungen fadenscheinig und die Handlung einfach lahm. Als dann die Sirenen erschienen und den Teufel im Handgepäck hatten, war meine Lust, die Geschichte zu verfolgen, beinah erloschen. Wären Enzo und Bonnie nicht gewesen, hätte mich kaum etwas bei Laune halten können. Die letzten zwei Staffeln habe ich wirklich nur noch gesehen, um endlich mit TVD abschließen zu können. Und das ist mit der letzten Folge gelungen. Die vorletzte Episode war meiner Ansicht nach genau so lasch wie ihre vielen Vorgänger in der letzten Zeit, aber mit dem Finale wurde der Serie ein Sahnehäubchen aufgesetzt. Warum hat man das nicht während der letzten zwei Staffeln schon getan?


Mein Resümee der gesamten Serie

Der Anfang war gut; natürlich gab es Parallelen zu Twilight, aber TVD war anders genug, um auch so Bestand zu haben. Zu Beginn mochte ich manche Charaktere, allen voran Caroline, überhaupt nicht; ein paar davon, darunter Caroline, zählten gegen Ende zu meinen Favoriten. Die Geschichte fand ich interessant, aber das erwartet man ja auch von einem damals dreizehnjährigen Mädchen. Mit der Zeit wurde die Serie düsterer, die Zuschauer wurden dementsprechend älter. Ich jedoch habe auch heute noch den Anspruch, den ich damals hatte: Unterhaltung und Teenager-, meinetwegen Studentendrama mit einer Prise übernatürlicher Wesen wie Vampire oder Werwölfe. Ab einem Punkt, den ich nicht genau zu benennen weiß, ist den Serienschöpfern leider der Behälter mit übernatürlichen Wesen und mystischen Elementen in den Topf gefallen und aus der Prise wurde eine viel zu große Menge. Ab diesem Punkt sank meine Freude an der Serie beständig und nur die Aussicht auf ein Ende konnte mich dazu bewegen, sie wieder anzuschauen. Das Finale war großartig; nicht zu düster, sondern eher im Stil der ersten Episoden der ersten Staffel. Kein Wunder, dass sie mir wesentlich besser gefiel, als alles, was in der letzten Zeit zu sehen war.


Meinen Serientipp zu The Vampire Diaries könnt ihr hier noch einmal lesen, wenn ihr mögt. Der ist aber logischerweise nicht auf dem Stand der achten Staffel, also wundert euch nicht, wenn die neuesten Erkenntnisse darin noch nicht deutlich werden. Vielleicht ergänze ich das bei Gelegenheit einmal.

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Wie gefiel euch die Serie allgemein und was haltet ihr von der letzten Folge? Ich freue mich auf eure Kommentare!


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  1. Ich habe die Serie anfangs auch geliebt, aber mit jeder Staffel hat das ein bisschen abgenommen und mir wurde es auch schon mit Silas langsam zu viel und danach war es dann für mich vorbei. Man hat einfach gemerkt, dass die Macher sich immer wieder was neues ausdenken mussten, damit die Serie weitergehen kann und damit hat es für mich immer mehr an Glaubwürdigkeit verloren. Ich habe mich durch die 7. Staffel noch durchgequält, jetzt aber beschlossen, endgültig abzubrechen. Davon, mich jede Woche zu zwingen, noch eine Folge zu gucken, habe ich im Endeffekt ja auch nichts, also werde ich mir lieber eine Zusammenfassung suchen und dann damit abschließen. Echt schade, dass Serien oft so lange in die Länge gezogen werden, bis selbst die Fans sie nicht mehr leiden können.
    Bist du denn froh, dass du dich noch dazu überwunden hast oder bereust du die verschwendete Zeit? 😀 Die letzte Folge werde ich mir vielleicht noch anschauen, wenn sie dir so gut gefallen hat.

    • Ich kann dich sehr gut verstehen.
      Ich glaube, ich hätte auch auf die Idee kommen können, die letzte Staffel bis auf die finale Episode zu überspringen. Dumm gelaufen. 😉 Nein, ich glaube, ein paar der letzten Folgen sollte man schon angucken, um die ganzen Zusammenhänge zu verstehen. Vielleicht die letzten drei oder vier. Die ganzen Staffeln 7 und 8 zu gucken finde ich aber nicht unbedingt notwendig.
      Möglicherweise gefiel mir die letzte Folge einfach so gut, weil sie mehr an die Anfänge erinnert hat anstatt an die letzten Staffeln.. Naja. Es ist, wie es ist.

    • Dann werde ich wohl doch Zusammenfassungen lesen. Geht auf jeden Fall schneller und reicht hoffentlich auch 😀 Das kann gut sein, dann wird sie mir vielleicht auch besser gefallen. Am Anfang habe ich die Serie ja auch geliebt.

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