Verlag: Piper
Format: TB
Seitenzahl: 368
Erschienen: 01.08.2016
ISBN: 978-3-492-06043-1
Preis: 12,99€
Erworben: August 2016. RezEx des Verlags.
Erste Worte: Ich will sie nicht loslassen, aber sie zerren mich von ihr weg. Mit weit aufgerissenen Augen stolpere ich zurück. Mein T-Shirt ist voller Blut. So viel Blut. Überall. »Kein Puls«, sagt einer der Männer, der ihr Handgelenk festhält.
Inhalt Sarah hat nur knapp überlebt. Nachdem ihre Wunden verheilt sind, beschließt sie zusammen mit Jonas, den Club endgültig zu Fall zu bringen. Nichts darf jemals wieder zwischen ihnen stehen. Deshalb folgen sie der Spur nach Las Vegas, wo ein riskantes Spiel beginnt, bei dem Sarah und Jonas einander vollkommen vertrauen müssen, wenn sie das kriminelle Netzwerk ein für alle Mal zerschlagen wollen. Doch dann stellt sich heraus, dass die Machenschaften des Clubs noch viel tiefer reichen, als sie je ahnen konnten … Quelle
Meine Meinung Die Geschichte um Sarah und Jonas wird nun schon zwei Bände lang gezerrt und durch die Jagd auf einen Prostitutionsring aufgeputscht, immer schön unterbrochen von Sex und Erotik. Diese Szenen, so passend und unterhaltsam sie auch manchmal sein können, gibt es in diesem dritten Band erfrischenderweise recht selten. Die Anziehung zwischen den Protagonisten tritt in den Hintergrund (wenn auch die Beziehung der beiden ganze offensichtlich der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Story ist – und lässt Raum, um die Handlung der Verbrechensaufklärung auszuweiten.
Einerseits gefällt mir das sehr, da es irgendwann zum Showdown kommen musste. Andererseits habe ich den Eindruck, die ersten beiden Bände Flirt und Match dienten nur als Aufwärmphase für diesen dritten Band. Meiner Meinung nach hätte man die Handlung komplett in einem, nämlich diesem dritten Buch, zusammenfassen können. Wie sich die Charaktere kennen lernen, wie sie ticken, die Anfänge und die Entdeckung der echten Machenschaften des Clubs – das hätte man so gut in einen einzigen Band stecken können, der in der Qualität so viel besser geworden wäre, als es mit den vier einzelnen Bänden nun der Fall ist. Ich kann mir das nur durch Profitgier erklären, denn von irgendwas muss ein armer Schriftsteller ja leben. Aber wie gesagt, es hätte viel besser sein können, wenn man die vielen langgezogenen Szenen gekürzt und die eine oder andere exotische Erfahrung weggelassen hätte.
Die Charaktere kenne ich nun ja schon ganz gut und sie missfallen mir immer mehr. Zwischendurch konnte ich sie ganz gut leiden, die Protagonisten ebenso wie die leider ziemlich unscheinbaren – zumindest bis zu diesem Band – Nebencharaktere. Das Buch ist einfach zu melodramatisch und voller Selbstzweifel-Monologe. Das geht mir dann doch so langsam auf die Nerven, wenn auch die Abwechslung durch Action und beinah detektivische Arbeit sehr angenehm ist und das Lesen dieses Bandes wesentlich angenehmer gestaltet hat, als das der Vorgänger. Ich frage mich allerdings, was im vierten Band passieren soll, da doch dieser Band ein gutes Ende findet. Was außer durchgehendem Gejammer hat die Geschichte denn jetzt noch zu bieten? Ich glaube nicht dass ich die Fortsetzung lesen werde… Und falls doch, dann nur der Vorllständigkeit halber.
Diese Reihe ist aus meiner Sich ein typischer Fall von „Lass uns das auf mehrere Bände strecken, damit wir mehr Geld machen können“ und „Oh, jetzt ist die Geschichte nur noch halb so gut – ach, was soll’s“. Besonders schade ist das deswegen, weil in der Idee selbst doch erstaunlich viel Potential steckt. Um es anschaulich zu beschreiben: Wenn man dreihundert echt spannende und gut geschriebene Seiten auf drei Bände á dreihundert Seiten, also insgesamt neunhundert Seiten streckt, dann hat man eben nur auf jeder dritten Seite (wenn überhaupt) etwas Spannendes oder Gutes. Der Rest ist nur langweilig oder einfach schlecht.
Fazit Eine wesentlich bessere Fortsetzung, als ich erwartet hatte, wenn auch nicht wirklich begeisternd.