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Rezension: Match on Ice | Allie Well

Match on Ice ist mir aufgefallen, weil endlich einmal beide Protagonist*innen in einer New Adult-Romanze einen verwandten Sport betreiben. In diesem Fall stehen beide auf dem Eis. Sonst ist es ja oft so, dass der Typ Topsportler ist und sein love interest damit absolut nichts anfangen kann, es also direkt erste Hürden für Kommunikation und Gemeinsamkeiten gibt. Ich war neugierig, wie eine Geschichte funktionieren würde, in der diese Hürden nicht existieren.

Worum geht es?

Die Rivalität zwischen der Uni-Eishockeymannschaft und ihrem Eiskunstlaufteam ist Romy ziemlich egal – bis sie deswegen in der Notaufnahme landet. Zu allem Übel muss sie nun auch noch von den Trainern angeordnete Übungsstunden mit Eishockey-Star Jack absitzen, um ihre Nervosität auf dem Eis wieder in den Griff zu bekommen. Zunächst wenig begeistert von dem erzwungenen Kontakt, finden Romy und Jack jedoch bald Gefallen an der Situation und aneinander. Doch nicht alle in ihrem Umfeld sind mit den neuen Schwerpunkten im Alltag der beiden einverstanden …

Es stellte sich aber schnell heraus, dass diese Hürden doch nicht ganz wegfallen – vor allem durch Menschen aus dem direkten Umfeld des Paares verursacht. Romys Eiskunstlauf-Partner, aktueller Mitbewohner und Exfreund (was für eine Kombi!) war mir von Anfang an unsympathisch. Ich habe mich oft an Romys Stelle gefragt, wie sie ihn bloß loswerden kann, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben – schließlich ist ihre körperliche Gesundheit zu 100% von ihm abhängig, wenn er sie auf dem Eis durch die Luft wirft. Und so, wie seine Persönlichkeit beschrieben wurde, musste man sich ernsthaft Sorgen machen, dass er eine Kurzschlussreaktion zeigt.

Romy selbst konnte ich nicht sofort einschätzen, da brauchte ich etwas länger. Ich habe mich aber entschieden, sie zu mögen, obwohl sie viele in meinen Augen dumme Entscheidungen trifft und gleichzeitig nicht unbedingt nett ist. Aber sie weiß, was sie will, wie sie es erreicht und zeigt Mut und Entschlossenheit. Jack ist ganz offensichtlich so geschrieben worden, dass alle Lesenden ihn schnell ins Herz schließen. Er kann auch ein Idiot sein, aber das ist er auf eine Weise, die ich ihm verzeihen kann – im Gegensatz zu vielen anderen männlichen Protagonisten dieses Genres! Den Rest des Eishockeyteams kann ich gut leiden, mit wenigen Ausnahmen.

Abgebildet ist das Buch Match on Ice von Allie Well vor einem Hintergrund in Grautönen. Dieser zeigt eine Person in Trainingskleidung, die in einer Eishalle Schlittschuh läuft.

Die Rivalität zwischen den beiden Sportarten und die extremen gegenseitigen Racheaktionen, die in Match on Ice von „schon ziemlich witzig, wenn auch Sachbeschädigung“ bis zu „Ursache von gefährlichen Unfällen, quasi Körperverletzung“ reichen, ist handlungstreibend und führt zur unfreiwilligen Partnerschaft von Romy und Jack. Dass die jeweiligen Trainer und sogar der Direktor der Uni zwar Mahnungen aussprechen, aber selbst bei einem notwendigen Trip ins Krankenhaus nicht sofort die Reißleine ziehen und die Teams komplett von sämtlichen Wettbewerben ausschließen, die Studenten des Colleges verweisen und was weiß ich welche sonstigen Konsequenzen aus der Situation ziehen, das kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Klar, damit würde der Plot des Romans nicht funktionieren, aber hallo? Welche Botschaft sendet das denn bitte?

Am liebsten mochte ich Romys beste Freundin. Sie war die Stimme der Vernunft in dieser Geschichte und ich würde mich glücklich schätzen, sie als meine eigene Freundin zu haben. Dabei war sie weder oberlehrerhaft noch staubtrocken und langweilig, was leider Eigenschaften sind, die Figuren dieser Art gern zugeschrieben werden. Nein, sie war witzig, selbstbewusst, clever, mutig und überhaupt ein toller Mensch. Ich würde gern ihre Vorgeschichte lesen! (Natürlich kommt auch sie mit einem Eishockeyspieler zusammen, aber das verzeihe ich ihr gern. 😊)

Fazit

Ich habe Match on Ice gern gelesen. Ich mochte die partnerschaftliche Entwicklung zwischen Romy und Jack, die sich tatsächlich einmal mehr über ihre jeweiligen Hobbys erzählen konnten als Paare dieses Genres es üblicherweise tun. Es gab Verständnis und echtes Interesse. Es gab aber auch Momente, in denen ich besonders Jack gern einen Klaps auf den Hinterkopf gegeben hätte oder Romy mit der Nase auf all die Dinge stoßen wollte, die sie nicht sehen wollte.

Und was Romys Ex angeht: er bekommt meiner Meinung nicht das, was er verdient, aber er kommt auch nicht ungeschoren davon. Immerhin etwas. Match on Ice ist kein absolutes Highlight für mich, aber das Buch hat mir besser gefallen als manch andere im Sport-Romance-Genre. Das Konzept, dass die sportlichen Hobbys der Protagonist*innen nicht zu unterschiedlich sind, scheint aufzugehen.

Vielen Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

Originaltitel: Match on Ice. Liebe, Spiel, Sieg
Autor*in: Allie Well
Verlag: Piper
Genre/Themen: New Adult, Romance, Eishockey, Eiskunstlauf, College-Roman

Preis: 4,99 € (kaufen auf genialokal.de)
ISBN:  978-3-492-98975-6
Erschienen: 06.01.2023
Format: eBook, auch als Taschenbuch erhältlich
Umfang: 370 Seiten

Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte wirklich ganz gut gefallen, sie hat mich aus dem Alltag geholt und mir angenehme und entspannte Lesestunden geschenkt. Doch an mancher Stelle hätte ich mir bei den Charakteren und der Handlung ein bisschen mehr Tiefe und Ausführlichkeit gewünscht und das Ende war mir leider etwas zu abrupt.

Eine wirklich schöne, bewegende und mitreißende Sport Romance Story, die ich echt gerne gelesen habe. Vor allem die Mischung aus dem Eiskunstlauf und dem Eishockey hat mir wirklich mega gefallen. Ich habe auf jeden Fall das Gefühl jetzt mehr zu dem Sport zu wissen. Teilweise plätscherte die Geschichte nur so leicht vor sich hin, das es sich etwas in die Länge gezogen hat. Aber vor allem das Ende war nochmal sehr fesselnd.

Normalerweise lese ich Thriller. Dieses Buch ist so ganz anders. Bestehend aus junger Liebe, Sport und seine Rivalitäten, erwachsen werden. Ich wollte gute und leichte Unterhaltung. Die habe ich gefunden. Ich wurde mitgenommen in eine Welt, die so fern meiner eigenen ist. Selten lese ich ein Buch in einem Rutsch. Dieses Buch […] an einem Wochenende. Einmal angefangen konnte ich nicht aufhören.

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