Neugierig wurde ich auf Die Prinzessinnen vor allem durch das eindrucksvolle Cover, aber auch das Versprechen von toughen jungen Frauen, die sich erfolgreich gegen ihre männergemachte Welt auflehnen, war genau das, was ich lesen wollte.
Worum geht es?
Aus dem Schloss in die Schlacht: Seit Jahren kämpfen sich die ehemaligen Königstöchter Aiby, Mef, Decanra und Cinn als Söldnerinnen durch eine Welt voller Monster und Mistkerle. Die Prinzessinnen haben sich den Ruf einer knallharten Truppe erworben. Mit Schwert und Streitaxt treten sie Räubern, Werwölfen, Ogern, Kobolden und Drachen entgegen. Das Retten junger Thronerbinnen in Nöten ist außerdem ihr Fachgebiet. Prinzessin Narvila aus den Händen einer Bande Gesetzloser zu befreien, scheint also ein Auftrag unter vielen zu sein. Doch dann erklärt Narvila, dass sie fortan selbst über ihr Schicksal bestimmen und sich den Prinzessinnen als Söldnerin anschließen will – mit allen finsteren und blutigen Konsequenzen …
Dystopische Geschichten kenne ich bisher eher aus Jugendromanen für ältere Leser*innen oder aus der allgemeinen Belletristik, aber weniger im Kinderbuchbereich. Deshalb war ich sehr neugierig, wie Solartopia die Kombination aus Existenzangst, zweifellos gewaltvollen Strukturen und einem Fokus auf Klimathematik und Pflanzen als schützenswerte Lebewesen hinbekommen würde – und das irgendwie kindgerecht, immerhin wird das Buch ab 12 Jahren empfohlen.
Worum geht es?
»Wir sind die Letzten. Finn und ich in einem Wolkenkratzer mitten im Nirgendwo. Wie zwei Pflanzen, deren Wurzeln sich auf einen kargen Felsen krallen. Wir werden hier überleben. Weil wir müssen.«
Seit sie denken kann, lebt die sechzehnjährige Nova zusammen mit ihren Pflanzen und ihrem besten Freund Finn in Turris, einem riesigen, einst luxuriösen Hochhaus. Weit unter ihnen gibt es nichts als giftigen Smog. In der Turmspitze jedoch versorgen sie sich autark dank ihres Dachgartens, einem kleinen Paradies. Aber als der giftige Nebel am Turm hochkriecht und Novas Garten zu sterben beginnt, weiß sie: Sie müssen Turris verlassen.
Auf einer lebensgefährlichen Reise erkennt Nova, dass nichts von dem, was sie über die Welt weiß, zu stimmen scheint. Sie und Finn entdecken Solartopia, eine futuristische Metropole, in der die Menschen in Einklang mit Technik und Natur leben. Gemeinsam mit dem jungen Piloten Jett kommen sie dem Geheimnis von Solartopia auf die Spur – und entfesseln einen Kampf, der die letzten Reste der Menschheit vernichten könnte.
Ich bin ein Fan von Nachhaltigkeit, mein Gehalt ist überschaubar – neue Bücher kaufe ich deshalb nicht oft und der Griff nach gebrauchten Büchern ist für mich sehr naheliegend. Solange ein Buch einen halbwegs guten Allgemeinzustand hat, nicht nach Zigaretten riecht oder offensichtliche Lebensmittelflecken mitbringt, störe ich mich nicht an Leserillen und dem einen oder anderen Eselsohr.
Onlineplattformen wie reBuy, Medimops oder, ganz klassisch, eBay sind daher für mich bekannte Anlaufstellen, wenn ich auf der Suche nach bestimmten Büchern bin oder mich vom aktuellen Angebot inspirieren lassen möchte. Wie auf einem Flohmarkt stöbere ich dann durch die digitale Auslage.
Relativ neu auf dem Markt dieser Online-Second-Hand-Buchläden ist Bookbot: Ein Unternehmen aus Tschechien, wo es den Namen Knihobot trägt (kniho = Buch). Eine Besonderheit an Bookbot im Vergleich mit den oben genannten bekannten Adressen ist, dass jeder Artikel mit Fotos angeboten wird. Quasi ein Mix aus reBuy (professioneller Onlineshop, Qualitätsprüfung, An- und Verkauf etc.) und eBay (Fotos der Ware, what you see is what you get).
Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als Petr von Bookbot sich per E-Mail mit einer Kooperationsanfrage bei mir gemeldet hat. Die Idee: Ich bestelle kostenlos vier Bücher bei Bookbot und probiere diese neue Second-Hand-Plattform gründlich aus. Dafür soll ich einen Beitrag veröffentlichen – ein Bericht über Bookbot selbst oder Rezensionen zu den Büchern wurden vorgeschlagen. Es gab keine Bezahlung oder Vorgaben, wie mein Beitrag auszusehen hat – die einzige Gegenleistung war das kostenlose Bereitstellen der vier Bücher.
Zuerst war ich skeptisch, da die E-Mail etwas unprofessionell aussah. Es gab keine eingebundenen Logos, kein erkennbares Corporate Design, stattdessen einfach eine wall of text und einen Link zur Website (siehe unten). Bevor ich auf diese Anfrage eingegangen bin, habe ich mir eine knappe Woche Zeit gelassen, mich im Onlineshop umzusehen und auch zu recherchieren, ob bereits Presseartikel oder andere Onlinebeiträge darüber existieren. Und siehe da, Bookbot scheint ein seriöses Unternehmen zu sein. Vielleicht stand ein professioneller E-Mail-Auftritt bisher eher unten auf der Prioritätenliste, allerdings hätte mich dieses Detail beinahe davon abgehalten, mich überhaupt weiter mit Bookbot zu beschäftigen. Das ist für den Anfang ein Minuspunkt. Alles andere macht aber einen sehr guten Eindruck.
Inzwischen kam auch der erste Newsletter, der genau so sorgfältig aufgesetzt war, wie ich es von der ersten E-Mail eigentlich erwartet hatte – mit Corporate Design, Logos und allem Drum und Dran, das eben dazu gehört.
Hier ein Vergleich (ausklappen):
Ich habe mich im Rahmen der Kooperation entschieden, die Bücher selbst nicht zu rezensieren, sondern mich vielmehr auf den Shop und das Angebot konzentriert. Dieser Erfahrungsbericht soll einen ersten Eindruck davon geben, wie der Bestellprozess abläuft, welche Vor- oder Nachteile ich in dem aktuellen Onlineshop sehe und ob die Versprechen von Bookbot eingehalten werden.
Hätte ich einen Bericht wie diesen finden können, vielleicht hätte mich die erste E-Mail dann gar nicht erst zögern lassen? Aber lest selbst, was meine Recherchen und der Test ergeben haben.
Inhalt
Meine Auswahl
Ich habe mich also durch den Onlineshop gescrollt und geklickt, verschiedene Filter ausprobiert und mich schließlich für diese vier Bücher entschieden:
Askir. Die komplette Saga 1 Richard Schwartz 8,20 €
Atlas literarischer Orte: Von Wunderland bis Mittelerde Cris F. Oliver 4,37 €
how to. Wie man’s hinkriegt Randall Munroe 5,71 €
Iskari 2. Die gefangene Königin Kristen Ciccarelli 5,24 €
Ich gebe zu: Book Lovers habe ich mit einer gehörigen Portion Skepsis begonnen. Bisher waren alle Liebesromane, die inhaltlich irgendwie mit der Buchbranche verwoben waren, ein Reinfall für mich. Der Blick durch die romantisierende rosarote Brille im einen Extrem (Typ „schrulliger Buchladen im kleinen Dorf, in dem jede*r Angestellte ein Klischee für sich ist“) oder am anderen Ende der Skala die eiskalten Geschäftsfrauen ohne Skrupel, die von einem herrischen Männchen erst mal an die Leine genommen werden mussten, und eben die herrischen sogenannten Alpha Männchen, die den Ton angeben, weil sie ja ach so clever und dadurch den nach Liebe lechzenden Frauen heillos überlegen sind.
Als es dann auch hier in Book Lovers mit der Geschäftsfrau losging, erwartete ich das Schlimmste – und wurde positiv überrascht.
Worum geht es?
Die New Yorker Literaturagentin Nora Stephens ist das Gegenteil jeder romantischen Romanheldin. Sie ist tough, scharfzüngig und nicht auf der Suche nach der großen Liebe. Einzig für ihre Schwester Libby würde sie alles tun – sogar einen Sommer in der idyllischen Kleinstadt Sunshine Falls verbringen, dem Schauplatz von Libbys Lieblingsromanen. Von Picknicks auf Blumenwiesen und Dates mit attraktiven Landärzten jedoch keine Spur! Ausgerechnet dem arroganten und unnahbaren New Yorker Lektor Charlie Lastra begegnet Nora in Sunshine Falls wieder. Nach und nach muss sie jedoch erkennen, dass nicht nur in Büchern, sondern auch im wahren Leben manches anders ist, als es auf den ersten Blick scheint.
Hui, so schnell wie Café con Lychee habe ich lange kein Buch mehr inhaliert! Entweder ist es so geschrieben, dass man nur so durch die Seiten fliegt, oder ich habe die Buchstaben förmlich aufgesogen: Für diese gut 350 Seiten habe ich keine vier Stunden gebraucht!
Worum geht es?
Manchmal kann sich erbitterte Rivalität in etwas Süßes verwandeln. Theo Mori und Gabriel Moreno haben sich nie verstanden. Ihre Eltern führen rivalisierende Geschäfte – ein asiatisch-amerikanisches Café und eine puerto-ricanische Bäckerei. Und damit nicht genug: Gabis Ungeschicklichkeit hat das Fußballteam, in dem sie beide spielen, schon unzählige Siege gekostet.
Da Gabi es nicht wagt, offen über seine Sexualität zu sprechen und seine Träume zu verfolgen, sieht er seine Zukunft in der Bäckerei. Theo trägt schwer am Gewicht familiärer Erwartungen: Um überhaupt daran denken zu können, Vermont endlich hinter sich zu lassen, muss er dafür sorgen, dass die Lebensgrundlage seiner Eltern gesichert ist. Als ein „Fusion Café“ die Existenz beider Familienbetriebe bedroht, müssen Theo und Gabi sich einer unerfreulichen Wahrheit stellen: Sie können ihr jeweiliges Ziel nur erreichen, wenn sie zusammenarbeiten. Gemeinsam kochen sie einen Plan aus: die geheime Operation „Snack-Verkauf in der Schule“, mit der sie Kunden zurückgewinnen wollen.
Doch können sie ihre Streitigkeiten lange genug beiseitelassen, um die Läden ihrer Eltern zu retten? Und was, wenn sie in Abwesenheit des alten Grolls Gefühle füreinander entwickeln? Eine köstliche romantische Komödie, gut gewürzt und mit einem Hauch Süße!
Die Geschichte von Theo und Gabriel kann ich nur von außen beurteilen, aber aus meiner Perspektive ist sie extrem realistisch. Einer out and proud, der andere hadert aus guten Gründen mit seiner Sexualität und lernt erst nach und nach die positiven Seiten davon kennen. Dazu kommen übervorsichtige Eltern mit hohen Erwartungen und ständige Vergleiche zu älteren Geschwistern, Selbstzweifel, Existenzängste, die sich von Eltern auf ihre Kinder übertragen, Ärger mit der entfernten Familie, kulturelle Differenzen zwischen Elternhaus und der Umgebung, in der man lebt, Druck von Vermieter und Arbeitgeber, gesellschaftliche Erwartungen an der Schule, Sorgen über die eigene Körperlichkeit – Emery Lee schafft es, all das zu erzählen und anzudeuten, ohne in erzieherische Maßnahmen zu verfallen.
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