Es wird mal wieder Zeit für einen Serientipp, wie mir scheint. Wie passend, dass ich in den vergangenen Monaten mit einer für mich neuen Serie begonnen und sie schnell zu schätzen gelernt habe:
Ich weiß, ich weiß. Ich bin damit, wie man so schön sagt, late to the party. Immerhin lief die Serie ursprünglich von 1997-2003. Es hat sich einfach nie ergeben! Als ich dann aber um letztes Weihnachten herum ein paar Folgen Charmed geschaut und mich an die guten alten Zeiten erinnert habe, fiel mir ein, dass es ja noch eine Serie gibt, die diese damals vermutlich hochmodernen, aus heutiger Sicht aber herrlich furchtbaren Spezialeffekte zum Besten gibt. Und dann war ich neugierig genug, weil ich eigentlich immer nur Gutes gehört hatte. Meine nächste reBuy-Bestellung beinhaltete also mit Ausnahme der fünften alle Staffeln (die fünfte hatten sie gerade nicht vorrätig) und ich habe mich mit Beginn der Semesterferien nach Sunnydale aufgemacht, wo Buffy und ihre Freunde gegen die finsteren Gestalten und den Höllenschlund kämpfen.
Die Protagonisten sind Buffy Summers (Sarah Michelle Gellar; Ringer), Willow Rosenberg (Alyson Hannigan; How I Met Your Mother), Xander Harris (Nicholas Brendon; Criminal Minds) und Rupert Giles (Anthony Head; Dominion). Dazu kommen diverse Nebencharaktere, die zu verschiedenen Zeitpunkten mal mehr, mal weniger wichtige Rollen spielen; die eine oder andere Figur wird im Verlauf der Serie zur Hauptfigur befördert (darauf werde ich aber aus Spoilergefahr nicht weiter eingehen).
Buffy ist die Auserwählte, die Vampirjägerin. Mit der Aufgabe, Blutsauger (die in diesem Serienuniversum übrigens nicht glitzern und ach so romantisch, sondern eher ziemlich bösartig und hässlich sind) mit spitzen Holzpflöcken zu erstechen, gehen enorme Fähigkeiten einher. Leider wird das sechzehnjährige Mädchen dadurch auch zur Zielscheibe für diverse Bösewichte, die auch nicht davor zurückschrecken, sich an Buffys Freunden zu vergreifen. Gerade in Sunnydale, der Kleinstadt, in die Buffy mit ihrer alleinerziehenden Mutter zu Beginn der ersten Staffel zieht, ist die Gefahr keinen Steinwurf entfernt, da dort der Höllenschlund verborgen liegt – eine Art Portal zur Hölle und damit ein Magnet für alles, das sich selbst als böse bezeichnet. Vampire, Werwölfe, Dämonen unterschiedlichster Art – es gibt kaum etwas, mit dem Buffy und ihre Freunde es nicht im Verlauf der Serie zu tun bekommen.
Willow ist der Computernerd der Gruppe; sie versteht alles, was mit Technik zu tun hat und versucht sich an der Hexerei, um Buffy im Kampf gegen das Böse möglichst wirkungsvoll zur Seite stehen zu können. Mit der Zeit verliert sie ihre Schüchternheit und blüht so richtig auf.
Xander ist der trottelige aber herzensgute Kumpel, den sich wohl jedes Mädchen im High School-Alter wünscht. Er tritt in so gut wie jedes Fettnäpfchen, ist nicht sonderlich gut in der Schule, aber eigentlich nicht wirklich doof. Er ist der Kitt, der die Gruppe mehr als einmal zusammen hält.
Giles ist offiziell der Bibliothekar der Sunnydale High, inoffiziell ist er der Wächter Buffys. Ein Rat in Großbritannien, Giles‘ Heimatland, organisiert das Training der Auserwählten und versucht, sie am Leben zu erhalten, um den Kampf gegen das Böse so lange wie möglich führen zu können. Giles sorgt also auch dafür, dass die Gruppe ihre Hausaufgaben macht und die dicken Bücher wälzt, die so etwas wie Informationen über Dämonen, Vampirgeschichte oder Zauberformeln enthalten.
Als Buffy auf den charmanten Angel (David Boreanaz; Bones) trifft, der sich als Vampir entpuppt, werden Moral und Regeln auf den Kopf gestellt und an der guten alten Ordnung ändert sich so einiges.
In Cordelia Chase (Charisma Carpenter; Angel, Supernatural, Charmed, Lucifer) finden die drei Schüler eine temporäre Feindin, allerdings nur auf menschlichem Niveau.
Spike (James Marsters; Supernatural, Smallville, Witches of East End, Hawaii Five-0, Lie to Me) beschäftigt die Gruppe über einen wesentlich längeren Zeitraum, mal mit seiner psychisch nicht ganz stabilen Freundin Drusilla (Juliet Landau; Criminal Minds), mal ohne ihre Unterstützung.
Buffy und ihr Team müssen sich also allerhand Bösartigkeiten stellen, die nicht immer gleich als solche zu erkennen sind und finden andererseits ein paar Freunde in denjenigen, die sie einst für Gegner hielten.
Das ist ja bisher nur der Inhalt. Warum aber erzähle ich euch von dieser Serie? Ich mag Fantasy-Serien. Das ist ja inzwischen keine Neuigkeit mehr, nehme ich an. Diese beinhaltet nicht nur den obligatorischen Kampf Gut gegen Böse, sondern auch sehr viele Grauzonen. Wie geht man mit Vampiren um, die nicht abgrundtief böse sind, sondern eine Seele besitzen? Was macht man, wenn normale Schüler plötzlich im übernatürlichen Sinne gemeingefährlich werden, der Bürgermeister nicht ganz menschlich ist und Schokolade jeden Erwachsenen in der Stadt die Teenagerzeit wieder aufleben lässt? Wie reagiert man darauf, dass sich ein Erzfeind in einen verguckt und auf einmal nicht mehr versucht, einen umzubringen, sondern andere für einen umbringt? Nebenbei werden eigentlich alle Probleme, die Teenager haben oder haben könnten (jedenfalls zu der Zeit), aufgegriffen und behandelt: von der Angst, nicht wahrgenommen zu werden (und sich dadurch buchstäblich in Luft aufzulösen), den ersten Dates und etwas körperlicheren Dingen bis zu Streits mit Eltern und Geschwistern und dem Streit um die Krone der Abschlussballkönigin.
Mit dem Alter der Figuren entwickelt sich auch die Serie weiter. Anfangs waren die Spezialeffekte noch ein Witz, wenn auch gut für ihre Zeit. Das machte aber auch etwas den Charme der Serie aus. Später werden sie dann besser und sogar annähernd glaubwürdig! Die Probleme der Teenager entwickeln sich zu Problemen von Studenten und die Kämpfe werden besser choreografiert, die Figuren immer vielschichtiger und, ganz wichtig, es sind immer weniger Mikrofone, Kameras und Crewmitglieder im Bild zu entdecken! 😉
Ich finde, Buffy ist in technischer Hinsicht nicht mit heutigen Serien zu vergleichen, aber hat auf jeden Fall mit den Grundstein für so viele weitere TV-Formate gelegt. Wenn man sich dann noch anschaut, in wie vielen Serien die Darsteller unterwegs sind und waren, war Buffy wohl auch eine Art Karriere-Sprungbrett.
Bei der Recherche für diesen Serientipp habe ich herausgefunden, dass die Serie die Fortsetzung eines Spielfilms aus dem Jahr 1992 ist, in dem Buffy, damals gespielt von Kristy Swanson, in Los Angeles Vampire jagt. Nach Beendigung der TV-Serie wurde Buffy The Vampire Slayer als Comicbuchreihe fortgesetzt.
Buffy wurde nach einer Idee von Joss Whedon (Toy Story, Firefly, Marvels: The Avengers, Alien – Die Wiedergeburt) produziert, hat mit Angel – Jäger der Finsternis ein Spin-Off hervorgebracht und nimmt bei vielen Zuschauern Kultstatus ein. Tatsächlich wurden Serien wie Charmed und Smallville nur auf den Markt gebracht, weil Buffy The Vampire Slayer so erfolgreich war. (Quelle)
Hier findet ihr übrigens eine tolle Fotoserie der Cast-Reunion zum 20-jährigen Jubiläum!
Huhu Henrike,
ich fand Buffy eigentlich immer ganz knufflig.
LG..Karin…
Das ist nicht das erste Wort, das mir dazu einfallen würde… Aber schön, dass die Serie dir auch gefiel. 🙂
Mein allererster Gedanke, als ich die Einleitung des Posts gelesen habe, war: besser spät, als nie!
Ich persönlich bin Buffy-Fan der ersten Stunde und finde es irgendwie lustig, dass es Leute gibt, die die Serie jetzt erst für sich entdecken. Das Angebot an Material ist heute ja so groß, dass es eigentlich eher ungewöhnlich ist, sich einer Serie, die vor 20 Jahren lief, zuzuwenden. Nicht, dass ich das schlimm finde – ich finde es sogar toll, weil Buffy eine der besten Serien ever ist -, nur überraschend.
Ich hoffe, du hast noch ganz viel Spaß an den folgenden Staffeln ♥ Wie weit bist du denn im Moment?
Liebe Grüße
Sas
Ja, besser spät als nie! Genau das dachte ich mir auch irgendwann.
Ich habe gerade mit der siebten Staffel angefangen.
Dann weiß ich ja, mit wem ich darüber reden kann, wenn ich durch bin. 🙂
LG!
Oh, dann bist du ja im Grunde schon so gut wie durch. Es klang eher so, als hättest du gerade erst angefangen 😉
Die siebte Staffel ist die einzige, die ich nur einmal gesehen habe. Alle anderen habe ich mindestens vier-, fünfmal geguckt 😀 Besonders S6, meine absolute Lieblingsstaffel ♥ Aber ich bin auch Willow-Anhänger, von Anfang an.
Ja, als ich das geschrieben habe, war ich auch noch nicht sooo weit. Ich neige aber zum binge-watchen… Ich mochte die letzten zwei (5+6) Staffeln auch sehr. Bin gespannt, was jetzt noch kommt.
Mich hat Willow zwischendurch sehr genervt, aber ihre Entwicklung finde ich einfach genial und super umgesetzt. Ich denke sogar darüber nach, einen Artikel über sie zu schreiben..
Oh, da kommt noch einiges 😉 Auch wenn S7 die ist, die ich am wenigsten mag, ist sie an sich schon gut. Und ich finde, dass Buffy eines der befriedigendsten Serienfinale überhaupt hat. Die allerletzte Szene ist einfach… well… perfekt 😀
Ja, man kann die Entwicklung sehen, das hat man ja auch eher selten. Aber das muss man allen Charaktere irgendwie anrechnen, die werden allesamt erwachsen. Es ist kein Zufall, dass die Serie Kult ist 😉
Also, den Post würde ich definitiv lesen! 😀
Oje, jetzt bin ich noch neugieriger als bisher!! 😉
Ja, erwachsen werden sie definitiv alle. Vor allem Xander hat mich überrascht.
Gut zu wissen. Dann schiebe ich das nicht soo lange auf…
Hey,
ich bin gerade über das Litnetzwerk zu dir gestoßen. 🙂
Buffy ist meine absolute Lieblingsserie. Schon seit sie das erste Mal im Free-TV lief. Hab ich immer heimlich geschaut, weil mir meine Eltern das verboten hatten. 😀
Ich wünsche dir ein tolles Wochenende!
Ganz lieben Gruß
Steffi
Von den elterlichen Verboten kann ich ein Lied singen.. Schön, dass du den Weg zu mir gefunden hast! 🙂 Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende. Hoffentlich hast du auch so viel von der Sonne wie ich. Liebe Grüße, Henrike
Hey!
Ich habe Buffy bei der Erstausstrahlung gesehen und jeder neuen Staffel entgegen gefiebert. Inzwischen habe ich alle Folgen so ca. 4-5 Mal gesehen. Einige sicher öfter, andere nicht so oft. Das ist das schöne daran, wenn man die DVDs hat. Folgen, die mir nicht liegen überspringe ich inzwischen. Insgesamt liebe ich die Serie sehr. Nur die Staffel, in der die Initiative ihr Unwesen trieb hat mir nicht so gefallen.
Ich finde den Spruch: „Das schwerste auf dieser Welt ist es, in ihr zu leben“ (Staffel 5 Finale) so berührend.
Dir weiterhin viel Spaß mit Buffy und der Gang.
LG
Yvonne
Ihhh, die Initiative! *schauder* Die fand ich auch mehr als überflüssig, genauso wie Riley. Den konnte ich irgendwie überhaupt nicht leiden…
Allerdings hat Adam eines der besten Zitate der ganzen Serie hervorgebracht. In Folge 4×19, um genau zu sein.
Adam: „Pfandfinderehrenwort.“
Spike: „Du warst Pfadfinder?“
Adam: „Teile von mir.“
Tatsächlich wird der letzte Satz von meinem Herzblatt und mir immer wieder benutzt 😀
Liebe Grüße
Sas
Wir müssen mal solche Zitate sammeln. Ich bin sicher, in der ganzen Serie wimmelt es nur von solchen denkwürdigen Sprüchen. 🙂
Hey, dann hast du ja eine richtige Geschichte/Vergangenheit mit Buffy! 😉 Ich komme momentan leider viel zu wenig dazu, Serien zu schauen, aber Buffy nehme ich mir wieder vor, sobald ich dazu komme. Den Spruch fand ich auch super – und die Initiative hat mich gehörig genervt. Ich glaube, wir denken ähnlich … 🙂 LG!
Hi Henrike,
was für eine tolle Serienvorstellung! Buffy sollte viel öfter geschaut werden, von allen und sowieso. Ich fands als Kind schon toll und gucke es alle paar Jahre wieder komplett durch da ich einfach jede Folge und so gut wie jeden Charakter liebe. Das Fotoshooting zum Jubiläum hatte ich noch gar nicht gesehen, das ist ja wirklich cool.
Danke für diese coole Vorstellung, ich glaube ich schmeiß gleich mal die Musicalfolge an! 😀
Liebe Grüße,
Elli
Danke für den lieben Kommentar! Kannst du schon alles mitsingen? 😉
Ja, ich mag solche Reunions auch.
Liebe Grüße, Henrike
Hallo Henrike,
Buffy mag ich sehr, weshalb ich mich über Deinen Beitrag sehr gefreut habe. 🙂 Habe noch alle DVDs hier und bekomme gerade Lust auf einen re-watch. Ich glaube bei den Streaming-Dienstleistern ist Buffy gar nicht vertreten, weshalb ich froh bin, die DVDs zu haben. 🙂
Danke auch für den Link zu den Reunion Bildern.
Viele Grüße,
Jemima #litnetzwerk
Hey Jemima,
danke erst mal für deinen Besuch! Ich habe mir ja gerade erst alle DVDs angeschafft, aber bin auch recht froh darüber. Streaming ist auf Dauer einfach nicht so mein Fall – wenn mir eine Serie wirklich gut gefällt, muss ich sie auch haben. 😉 Angel ist übrigens auch gerade eingezogen, jetzt fehlt nur noch die Zeit …
Sehr gern geschehen! 😉
Liebe Grüße zurück!
Ich liebe liebe liebe Buffy! ich habe damals im Fernsehen alle Folgen verschlungen. Und als ich dann mit meiner ersten Tochter schwanger war habe ich mit die Serie auf DVD gekauft und nochmal komplett durchgeschaut …und nun ist Emma 12 und wir schauen die Serie gerade gemeinsam!
Das nennt man dann wohl Familientradition! 🙂
[…] kürzlich habe ich euch die Serie Buffy vorgestellt, heute – genauer gesagt vor etwa zehn Minuten […]
[…] Diaries, nicht so pseudoerotisch-blutig wie True Blood und nicht so niedlich altmodisch wie Buffy. Sie ist irgendwie mittendrin. Aber natürlich spielt es auch eine Rolle, dass der Protagonist Alex […]
[…] Buffy – Im Bann der Dämonen und Charmed. Beides Klassiker der frühen 2000er, die so vielen anderen Serien ihrer Art die Tür geöffnet haben und beide haben die gleiche Mischung aus leichtem Gruselfaktor und humorvollem Gefühlsdrama, die sich auch bei Sleepy Hollow findet. Bei Charmed bin ich mir nicht ganz sicher, ob es nicht doch eher eine Sommer-Serie ist, aber Buffy würde ich definitiv in den Herbst stecken! […]